Brugbauer, Ralf: Veränderungen in der Medizinerausbildung und ihre Auswirkungen auf die medizinischen Bibliotheken. In: Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen, Bd. 25 (1995/96), S. 92-97. - http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1997/0011.html

Veränderungen in der Medizinerausbildung und ihre Auswirkungen auf die medizinischen Bibliotheken

Ralf Brugbauer, Zentrale Medizinische Bibliothek (ZMB) Marburg

Vorbemerkung zum Wissenschaftsrat

In der deutschen Bildungs- und Hochschulpolitik gibt es ein Gremium, dessen Empfehlungen vielen BibliothekarInnen schon einmal begegnet sein werden. Dir Rede ist vom Wissenschaftsrat (WR), der 1957 gegründet, seitdem die jeweilige Bundesregierung sowie Bundesländer in Fragen der Forschung und Planung berät. Es ist der kleine, feine Kreis eher konservativer Berater und hat den Ruf einer sorgfältig abwägenden und urteilenden Einrichtung. Für spezielle Sachfragen werden allerdings Ausschüsse renommierter Wissenschaftler gebildet, wie etwa der Fachausschuß Medizin oder der Fachausschuß Bibliothekswesen, der Ihnen möglicherweise durch seine Empfehlungen, z.B. zur Migration deutscher Bibliotheksverbünde bekannt sein dürfte.

Die Empfehlungen des WRs sind von zentraler Bedeutung für die Bildungspolitik der Bundes- und der Länderregierungen, und (zwar deswegen, weil) der WR nicht nur Einfluß auf die inhaltliche Arbeit der Sachverständigen in den einzelnen Ministerien hat, sondern auch Empfehlungen für die Einstellung von Finanzmitteln im Bundeshaushalt im Rahmen des Hochschulbauförderungsgesetzes ausspricht. D.h., der WR entscheidet über den Erfolg oder das Schicksal von Neu- und Umbauanträgen im Hochschulbereich. Es kann sich daher eigentlich keine Hochschule, keine Fakultät und keine wissenschaftliche Hochschulbibliothek leisten, dieses Gremium nicht mit gebührlichem Respekt zu behandeln.

Zur Ausbildung in der Medizin

Seit dem Wintersemester 1972/1973 studieren alle StudienanfängerInnen im Fach Medizin bundeseinheitlich unter den Bedingungen der ”Approbationsordnung für Ärzte”, auch AO genannt. Sie ist übrigens kein Bundesgesetz, wie vielfach irrtümlich angenommen wird, sondern lediglich eine Rechtsverordnung des BMfG auf Grundlage der Bundesärzteordnung (BÄO), dem eigentlichen Gesetz. Die AO regelt die Dauer, Gliederung der Ausbildung in Unterricht und Praxis, Prüfungsfragen und die Erteilung der Approbation nach erfolgreicher Ausbildung an der Universität.

Im Sommer 1992, , erteilten die ”Leitlinien des Wissenschaftsrates zur Reform des Medizinstudiums” den medizinischen Fakultäten und Fachbereichen bezüglich der bisherigen Studien- und Prüfungsbedingungen eine klare und in dieser Deutlichkeit überraschende Absage.

Sein Medizinausschuß bemängelte, daß an den Hochschulkliniken die Krankenversorgung vor der Forschung dominiere und die Lehre von nachrangiger Bedeutung sei. Er kritisierte auch die Ausbildungsform erheblich und forderte die medizinischen Fachbereiche und Fakultäten auf, Studien- und Prüfungsordnungen neu zu entwerfen.

Darüberhinaus verlangte der WR eine stärkere Verzahnung der Vorklinik mit der klinischen Ausbildung, die Reduzierung der allgemein naturwissenschaftlichen Fächer zu gunsten ”anwendungsbezogener naturwissenschaftlicher Kenntnisse” und einiges mehr.

Im Fall des Fachbereichs Humanmedizin der Philipps-Universität Marburg verfehlte die Kritik des Wissenschaftsrats (WR) nicht die erhoffte Wirkung. Auf Anregung des Dekans, Herrn Prof. Dr. H.F. Kern, selbst von Zeit zu Zeit Mitglied im Medizinausschuß des WRs, und in Zusammenarbeit mit dem Prodekan für Studienangelegenheiten wurde die Ausbildungssituation der Studierenden der Medizin in Marburg einer genauen Analyse unterzogen. Neben der Ausbildungsform wurde auch die für die Ausbildung notwendige Infrastruktur, d.h. welche Einrichtungen stehen den Studierenden in ihrer Ausbildung bereits zur Verfügung und wo besteht noch akuter Handlungsbedarf, untersucht. Da die Bibliothek in diesem Zusammenhang ebenfalls eine Rolle spielt, wurde der Leiter der Zentralen Medizinischen Bibliothek freundlicherweise mit in die Analyse einbezogen.

1. Zur Ausbildungsinfrastruktur

Nachfolgend werden einige Resultate erläutern, die in einem Bericht mit dem Titel ”Hochschulmedizin Marburg: Stand und Entwicklungsplanung” zusammengefaßt wurden, allerdings eingeschränke auf einige bibliotheksrelevante Beispiele. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, daß erstens, die Gegebenheiten der Uni Marburg mit einem klassisch zweischichtigen Bibliothekssystem nicht auf andere Hochschulen, insbesondere Hochschulneugründungen mit einschichtigem Bibliothekssystem zu übertragen sind, und zweitens, daß nicht alles, was nachfolgend als Novität im Marburger Bibliothekskonzept vorgestellt wird, möglicherweise anderenorts mit Erfolg realisiert wurde.

1.1 Funktionelle Einschichtigkeit in zweischichtigen Bibliothekssystemen durch ”gemeinsame” (Teil-) Bibliotheken:

ZMB-Lahnberge im Lahnberge

Bibliothekarische Aktivitäten, d.h. Personal und Erwerbungsmittel von Fachbereichen und Universitätsbibliotheken in einer gemeinsamen Bibliothek, in Marburg als ”Teilbibliothek” bezeichnet, einzubringen, ermöglicht Redundanzen bei der Erwerbung von Monographien und dem Abonnement von Zeitschriften zu vermeiden oder zumindest zu verringern und somit die wenigen Mittel effizienter einzusetzen. Die Zentrale Medizinische Bibliothek (ZMB), die schon 1984 mit der Errichtung des Klinikgebäudes auf den Lahnbergen gegründet wurde, ist ein Beispiel für eine außerordentlich erfolgreiche Kooperation. In einer Freihandaufstellung bietet die Bibliothek den Studierenden und Wissenschaftlern ca. 65 Arbeitsplätze, ca. 350 Zeitschriften, Hand-und Lehrbücher sowie einzelne Datenbanken bei großzügigen Öffnungszeiten, auch an Wochenenden und Feiertagen, günstige Sudienmöglichkeiten. In der Analyse wurde dieses Bibliothekskonzept ausdrücklich begrüßt.

ZMB-Lahntal

Bedauerlicherweise konnten nur eine begrenzte Anzahl Klinika in dieses Gebäude auf den Lahnbergen einziehen, so daß sich für die Kliniken, Institute, und folglich Bibliotheken, die im Lahntal in Marburg verblieben, ein völlig anderes Bild ergab. Insgesamt 18 Bibliotheken und größere Handapparate mit z.T. äußerst begrenzten Öffnungszeiten und eingeschänkten Benutzungsmöglichkeiten (z.B. die aktuellen Zeitschriftenhefte ”geistern” in irgendwelchen Laboratorien herum) bieten keine günstigen Studienbedingungen.

Als Ergebnis wurde im zuvor genannnten Bericht festgelegt, daß in diesem Bereich als einzig mögliche, dauerhafte Lösung die Zusammenführung der genannten Biblotheken, in einer zweiten, ebenfalls als Teilbibliothek organisierten Zentralen Medizinischen Bibliothek im Lahntal angestrebt wird. Geplant sind ca. 130 Arbeitsplätze, eine Lehrbuchsammlung, sowie insgesamt eine Kapazität für mindestens 100.000 Bänden. Ein adäquates Gebäude (Nettonutzfläche 1.600 qm), für die betreffenden Kliniken und Institute günstig gelegen, wurde bereits ausgewählt. Die Auflösung der Institutsbibliotheken befindet sich übrigens in Übereinstimmung mit den Empfehlungen des WRs zum Magazinbedarf derWissenschaftlichen Bibliotheken aus dem Jahre 1986

Weiterhin ist durch ihre unmittelbare räumliche Nähe zu einem bereits im Umbau befindlichen Studienlernzentrum eine erhebliche Unterstützung der Studierenden im ersten Studienabschnitt zu erwarten.

1.2 Bildung von Studienlernzentren

Da zur Zeit die Studierenden der Medizin keine ausreichende Gelegenheit haben Gruppenarbeit, Seminare und Arbeiten mit elektronischen Medien (Stichwort: Mediothek) durchzuführen, wurde in der Hochschulentwicklungsplanung die Einrichtung von Studienlernzentren festgeschrieben und teilweise schon realisiert. Während (wie schon erwähnt) ein Studienlernzentrum aufgrund der räumlichen Gegebenheiten leider von der medizinischen Bibliothek im Lahntal getrennt sein wird, wird die Bibliothek auf den Lahnbergen räumlich um ein zweites Lernzentrum erweitert. Da diese Bibliothek auch für die Organisation, die Verwaltung und die Betreuung der Benutzung verantwortlich sein wird, ergeben sich hier für die zuständigen Bibliothekarinnen und Bibliothekare zahlreiche neue Aufgaben

1.3 Bereitstellung von medizinischen Datenbanken und Aufbau eines Informationssystems

Die Nutzung modernener Datenbanktechnologie ist für die wissenschaftliche Arbeit im Fachbereich und für die Ausbildung der Studierenden zweifellos unerläßlich.

Da die WissenschaftlerInnen verschiedene Anwendungen über ihren Arbeitsplatz werden aufrufen können, gilt es, vorallen den Studierenden den erforderlichen Zugang zu ermöglichen und in der Praxis zu begleiten. Deshalb wird ihnen eine größere Anzahl von DV-Endgeräten in der medizinischen Bibliothek bzw. im Lernzentrum bereitgestellt.

Neben einigen bibliographischen Datenbanken, wie etwa der ”OPAC”, der Online-Katalog der UB Marburg, ”Medline”, ”Science Citation Index” u.a., die bereits zentral von der Universitätsbibliothek angeboten und in Kürze in der ZMB zur Verfügung stehen, soll zukünftig außerdem auch ”Computer unterstützter Unterricht” ermöglicht werden.

Nach den beschriebenen räumlichen, strukturellenVeränderungen, die sich nach Überprüfung der Studienbedingungen zu realisieren sind, sollten nun noch einige Veränderungen der Ausbildungsform genannt werden, sowie deren mögliche Relevanz für die inhaltliche Arbeit der medizinischen Bibliotheken.

2. Konsequenzen für die Ausbildungsform

Als eine zentrale Aussage zur Ausbildungsform konstatierte der Fachausschuß Medizin, daß ”in der Medizin-Ausbildung Wissensvermittlung vorwiegend kumulativ geschähe”, und daß ”exemplarisches Lernen und Lehren, das das Denken in Zusammenhängen fördere sowie fächerübergreifende Aspekte einbezöge, die Ausnahme bliebe. Das Vermitteln von Faktenwissen begünstige ein bloß rezeptives Lernverhalten der Studierenden. Der volle Stundenplan hemme studentische Eigeninitiative. Die intellektuelle Neugier der Studierenden würde kaum angeregt. Die MC-(multiple choice) Prüfungsfragen würden ausschließlich das Einpauken von Fakten durch rezeptives Lernverhalten fördern.”

Nach Betrachtung des Verhaltens der Studierenden im Lesebereich der Zentralen Medizinischen Bibliothek, ergeben sich genügend Hinweise für die Richtigkeit dieser Feststellung des WR, zumindest aber, daß Fakten-sammelndes Lernen wohl die verbreiteteste Methode der Wissensaneignung in der Medizinausbildung ist. Zu Beginn steht die gründliche Einarbeitung in die naturwissenschaftlichen Fakten (auch Gegenstände genannt), die in einem Gegenstandskatalog zusammengefaßt sind und die zum Bestehen des Physikums benötigt werden. Es folgen die klinisch-theoretischen Grundlagen und praktische Übungen (Untersuchungskurs) meist im dritten Jahr. Der Studierende ”synthetisiert” aus dieser enormen Wissensbasis und den erlernten Fertigkeiten dann selbständig seine ”klinische Kompetenz”. Defizite in der sogenannten ”Praxisnähe” führte zur Einführung des Arzt im Praktikum (AiP). Bevorzugte Literatur, die sich auf den Arbeitsplätzen findet, sind die GK-Reihen, oder auch veschiedene, meist im Selbstverlag erschiene Vorlesungsskripte, in denen alles prüfungsrelevante komprimiert dargestellt wird. Hinzu kommt häufiger ein ”Pschyrembel” und gelegentlich ein Lehrbuch zur weiteren Erläuterung des GK-Textes.

Ende 93/Anfang 94 legte im Anschluß an die WR-Kritik und auf Initiative des Bundesministers für Gesundheit eine Sachverständigengruppe (Dr. Rudolf Grupp und Dr. Wanner) schließlich einen Diskussionsentwurf eines Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung und zur Änderung der Approbationsordnung für Ärzte vor. In ihm sind zahlreiche Vorschläge zur Veränderungen der Ausbildungsinhalte, Ausbildungsdauer, zu den Ausbildungskapazitäten und zur Ausbildungsform enthalten. Die Umsetzung in der 8.Novelle zur AO steht allerdings noch aus, wird aber noch zum Jahreswechsel 95/96 erwartet.

Einige Maßnahmen zur Verbesserung der Ausbildungsform wurden anläßlich der WR-Kritik und der zu erwartenden AO-Novelle im Fachbereich Medizin in Marburg bereits durchgeführt -wenngleich zunächst nur als Wahlfach-, z.B. die Einrichtung von Blockpraktika, die Durchführung von Seminaren zu fachübergreifenden Schwerpunkten und -vermutlich angeregt durch erfolgreiche Projekte der Universität Herdecke und dem Berliner Modell, FB Univ-Klinikum Rudolf Virchow der Freien Univ.- die Einführung des problemorientrierte Lernens (POL) in Lerngruppen, worauf als Beispiel kurz eingegangen werden soll..

Ausbildungsform: Problem orientiertes Lernen

Das Problemorientierte Lernen verfolgt zwei Ziele: es sollte erstens dazu dienen, die (vorklinischen) Grundlagen so zu erarbeiten, daß eine zusammenhängende (integrierte) Wissensbasis erlangt wird und zweitens, daß durch POL eine allgemeine Problemlösungsfähigkeit angelegt wird. Dreh- und Angelpunkt des POL bilden die sogenannten ”Papercases”. Hierbei handelt es sich um geschriebene, didaktisch aufbereitete Patientengeschichten, die in Zusammenarbeit von Tutoren und Kliniksärzten der einzelnen Fachrichtungen entworfen werden. Aufgebaut sind die Fälle so, daß die Studierenden in einem ersten Schritt nur über die Hauptbeschwerden und den Gesamteindruck eines fiktiven (evt. auch realen) Patienten informiert werden, um zunächst dessen Probleme zu nennen und vorläufige Diagnosehypothesen aufzustellen und zu gewichten. Erst dann werden weitere Informationen über den Verlauf der Anamnese und den körperlichen Untersuchungsbefund herausgegeben, die in der Diagnosefindung weiterhelfen und zur Diskussion über das weitere diagnostische Vorgehen animieren sollen.

Die entscheidende Veränderung in dieser Ausbildungsform ist, daß die Studierenden gemäß dem Motto ”Auflösung folgt...” eine Woche Gelegenheit zum Selbststudium haben, wobei die zum Fall aufgetretenen Fragen formuliert, Wissenslücken aufgefüllt und Lernziele selbständig erarbeitet werden sollen. Neben Seminaren bzw. der Teilnahme an praktischen Übungen treten zusätzlich die medizinische Bibliotheken, Lernzentren und Mediotheken in Erscheinung, um den Studierenden überhaupt die Gelegenheit zum Eigenstudium zu ermöglichen. Die eingangs beschriebene Ausbildungsinfrastruktur ist also für die Umsetzung neuer Ausbildungsformen Voraussetzung.

Zu den neuen Aufgaben der Bibliothekarinnen und Bibliothekaren in medizinischen Bibliotheken

Gelänge es den BibliothekarInnen zusätzlich zu den üblichen Dienstleistungen, wie z.B. das Bereitstellen von Online, Standort und Alphabetischen Katalogen, die Durchführung von Bibliotheksbesichtigungen und CD-ROM-Einführungen, sich stärker inhaltlich an der Umsetzung neuen Ausbildungsformen zu beteiligen, dann wäre dies - im Ansehen der Studierenden und auch im Ansehen des Fachbereichs- ein wichtiger Beitrag. Die Einführung des Problem orientierten Lernens könnte dazu Gelegenheit. bieten., denn Themen wie:

· die Auswahl geeigneter Publikationsformen bzw. Medien in Abhängigkeit von der Fragestellungen. Beispiel: ”Wann bediene ich mich eines Reviews,?”

· die Vermittlung geeigneter Recherche-Strategien. Beispiel: ”Warum sind die MeSH bei einer ”Medline”-Recherche so unverzichtbar?”

· die Navigationshilfe im Internet. Beispiel: ”Welche Leistungen kann ich z.B. über Gopher oder WWW abfragen?”

müssen im Rahmen der Medizinerausbildung behandelt werden. BibliothekarInnen sollten sich zukünftig dieser Aufgabe annehmen. In spezielle Veranstaltungen, in denen sie ihre ihre Kenntnisse vermitteln, wären wünschenswert.

Fazit

Am Beispiel des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität Marburg wurde versucht aufzuzeigen, welche Folgen die ”Leitlinien des Wissenschaftsrates” für die Medizinausbildung und nachgeordnet auch für die medizinischen Bibliotheken haben. Nicht nur für die aktuelle Realisierung einzelner Projekte zur Verbesserung der Ausbildung, sondern auch für die zukünftige mittelfristige Hochschulentwicklung im Fach Medizin wird diese Kritik Bedeutung haben.

Berührungspunkte, die sich zur Bibliotheksarbeit ergeben, bzw. bereits ergaben, wurden mit Hilfe der Marburger Überlegungen zur Ausbildungsinfrastruktur und zur Veränderung der Ausbildungsform erläutert, wenn auch ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Die Bibliothekarinnen und die Bibliothekare in der Medizin sollten aber darüber unterrichtet sein, welche Konsequenzen sich durch die Wissenschaftsratkritik an ihren Hochschule ergeben. Hierzu empfehlen sich die vielerorts eingerichteten Studiendekanate als geeignete Ansprechpartner. Aus grundsätzlichen Erwägungen halte ich es für erforderlich, daß sich die Bibliothekarinnen und Bibliothekare zukünftig verstärkt in der medizinischen Ausbildung engagieren, denn unter Berücksichtigung knapper Staatskassen ist Initiative, nicht nur im Interesse der Studierenden gefragt.

Literaturhinweise (kleine Auswahl):

Das Arztbild der Zukunft: Analysen künftiger Anforderungen an den Arzt; Konsequenzenfür die Ausbildung und Wege zu ihrer Reform / Arbeitskreis Medizinerausbildung d. Robert Bosch Stiftung - 3. vollst. überarb. Aufl. - Gelingen : Bleicher, 1995

Göbel, Eberhard:

Medizinische Reformstudiengänge. Beispiele aus Deutschland, Kanada, den Niederlanden, der Schweiz, Schweden und den USA. / Hrsg. von Sven Remstedt. -Frankfurt : Mabuse-Verl. , 1995.

Innovationen und Trends des Medizinstudiums im klinischen Teil / hrsg. von K.-H. Bichler ... - Frankfurt (u.a:) : pmi-Verl.-Gruppe

(Bd. 2. Tübinger Arbeitstagung (2,1994) : 2. Tübinger Arbeitstagung. - 1995

Leitfaden zur Studienreform in Human- und Zahnmedizin : mit einem Überblick über Studienreformprojekte und Studienreformvorschläge / Eberhard Göbel; Sven Remstedt (Hrsg.). - 2., völlig überarb. und erw. Aufl. - Frankfurt am Main : Mabuse-Verl., 1995

Wissenschaftsrat (1992) : Leitlinien zur Reform des Medizinstudiums. Köln (im Eigenverlag)

Wissenschaftsrat (1986): Empfehlungen für den Magazinbedarf wissenschaftlicher Bibliotheken.. Köln (im Eigenverlag) (Kontaktadresse: Wissenschaftsrat, Brohlerstr. 11, 50968 Köln, Tel.: 0221/3776-0, Fax: 0221/ 388440)