Haubfleisch, Dietmar: Elisabeth Rotten (1882-1964) - eine (fast) vergessene Reformpädagogin. Marburg 1997: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1996/0010.html - Überarb. Ausg. (unter Weglassung der Abb.) des gleichlautenden Aufsatzes in: "etwas erzählen". Die lebensgeschichtliche Dimension in der Pädagogik. Bruno Schonig zum 60. Geburtstag, hrsg. von Inge Hansen-Schaberg, Baltmannsweiler 1997, S. 114-131.


Dietmar Haubfleisch

Elisabeth Rotten (1882-1964)
- eine (fast) vergessene Reformpädagogin - [Anm. 1]


Im Frühjahr des Jahres 1922 wurde unter der Leitung des Reformpädagogen Wilhelm Blume (1884-1970) auf der Insel Scharfenberg im Tegeler See im Nordwesten Berlins ein städtisches Jungeninternat, das bald darauf als 'Schulfarm Insel Scharfenberg' in der reformpädagogischen Szene international bekannt werden sollte, eröffnet.

Mitten in der Eröffungsphase erschien eines Tages eine Pädagogin namens Elisabeth Rotten auf der Insel und bot ihre Mitarbeit an. 1962 erinnerte sich Blume an diese erste Begegnung Rottens mit der Schulfarm wie folgt:

"Ungefähr 40 Jahre mögen vergangen sein, da stand an einem Maimorgen [1922] auf der Freitreppe zur Inselvilla der Schulfarm Scharfenberg im Tegeler See plötzlich ein graziles Persönchen, mir wildfremd, ohne Hut, in schlichtem Kleid und grüßte das Handwerk in auffälligem Diskant; helfen wollte sie, irgendwie helfen in der jüngst begründeten Schule, am liebsten im Unterricht. - 'Wie wär's mit einem Englischunterricht in der noch kleinen Oberstufe? Etatmittel freilich sind dafür nicht vorhanden.' - 'Derentwegen bin ich auch nicht hergekommen' war - unter einem hellen, den Partner zur Einstimmung auffordernden Lachen - die unbedingt ehrlich klingende Antwort. Der Kontakt war hergestellt; der erste Unterrichtsnachmittag wurde verabredet; als Verbindungsmittel hinterließ sie die Telefonnummer des Quäkerbüros in der Behrenstraße.

Seltsam - in dem Luftraum um die Treppenstufen war von der Begegnung etwas hängengeblieben: der Eindruck einer entschiedenen Ernsthaftigkeit von innen her, mildernd umgeben von dem, was der Lateiner so schön hilaritas nennt. Am Abend noch im Scheunenschlafsaal, den schon das Gleichmaß der Atemzüge gesunden Jungenschlafs erfüllte, rätselte ich weiter an dem Besuch: Ein Stück Wandervogel? Etwas Suffragette? Eine reisende Journalistin mit schulreformerischen Interessen, die damals hoch im Kurs standen? ... Eher noch eine Gelehrte auf Studienreise, eine pädagogische Rutengängerin auf Quellensuche, vielleicht gar - so dämmerte es mir im Halbschlaf - eine Rilkesche 'Hergereiste', auf jeden Fall kein Persönchen, sondern eine Persönlichkeit eigenartigster Prägung." [Anm. 2]

Wer war diese 'Persönlichkeit eigenartigster Prägung", die Blume so fasziniert-geheimnisvoll beschrieb?

Elisabeth Friederike Rotten wurde am 15.02.1882 als Tochter des in Berlin lebenden Schweizer Ehepaars Moritz und Luise Rotten geboren. Ihre Schulzeit begann mit dem Besuch der zehnklassigen höheren Mädchenschule 'Luisenschule' in Berlin (1888-1898). Anschließend bildete sie sich durch Vorträge und Kurse am Viktorialyzeum Berlin fort und bereitete sich von 1904-1906 als eine der ersten Frauen in Deutschland auf die Reifeprüfung vor, die sie im September 1906 an dem von der Frauenrechtlerin Helene Lange (1848-1930) geleiteten Königlichen Kaiserin Augusta-Gymnasium in Charlottenburg ablegte. Nach dem Abitur begann E. Rotten Philosophie, Germanistik und neuere Sprachen zu studieren, zunächst in Heidelberg (WS 1906/07 und SS 1907), anschließend in Berlin WS 1907/08), Marburg (SS 1908), Montpellier (WS 1908/09) und schließlich erneut in Marburg (SS 1909-SS 1911).

Während ihres Studiums in Marburg kam E. Rotten erstmals mit den Reformpädagogen Hermann Lietz (1868-1919) und Gustav Wyneken (1875-1964) in Berührung. Sie hörte beide in in Marburg gehaltenen Vorträgen und schrieb darüber ihren ersten publizierten Aufsatz [Anm. 3].

Im August 1912 legte sie in Marburg die mündliche Prüfung im Examen für das Lehramt an höheren Schulen mit der Note 'gut' ab. Anschließend promovierte sie - neben ihrer Referendarsausbildung - 1913 in Marburg bei dem jugendbewegten Philosophen und Sozialpädagogen Paul Natorp (1854-1924) mit der Note 'sehr gut' über das Thema 'Goethes Urphänomen und die platonische Idee' [Anm. 4].

Mit Goethe war E. Rotten schon vom Elternhaus her verbunden. Im Zuge ihrer weiteren Beschäftigung mit ihm entwickelte sie sich zu einer der besten Goethe-Kennerinnen ihrer Zeit [Anm. 5]. In allen Lebenslagen ließ sie sich "von ihrem Hausheiligen Johann Wolfgang inspirieren" [Anm. 6]. Nicht zufällig arbeitete sie an den ersten beiden Bänden des von 1916 bis 1918 herausgegebenen dreibändigen 'Goethe-Handbuchs' mit [Anm. 7].

Ab dem 01.10.1913 erhielt E. Rotten auf Empfehlung von Prof. Wilhelm Vietor (1850-1918), Marburg, für ein Jahr einen Auftrag als Lektorin für Deutsche Literatur an der Universität Cambridge vermittelt [Anm. 8].

Nach Beendigung ihres Englandaufenthaltes drohte der 1. Weltkrieg. Über die Situation zu Kriegsbeginn schrieb E. Rotten:

"Als ich als Auslandsschweizerin mein Studium humanitärer Wissenschaften - Sprachen und Philosophie - [...] soeben beendet hatte, erlebte ich in der Schweiz, wie durch die Nachricht von Mord und kriegerischer Rache in Sarajewo die Gemüter ahnungsloser Europäer aufgeschreckt wurden, und wir aus der Illusion, Kriege unter zivilisierten Völkern gehörten der Vergangenheit an und Heere seien ein Spielzeug für Könige, jäh in eine grausame Wirklichkeit erwachten. Ich hatte vorgehabt, mich für den Schuldienst zu melden. Aber nun konnte ich mich nicht entschließen, mich vor Kinder hinzustellen und zu lehren, als ob die Welt in Ordnung wäre. Und weil ich von einstigen Mitstudentinnen, Künstlern und anderen wußte, die, plötzlich zu 'feindlichen Ausländern' geworden, in Deutschland in Schwierigkeiten sein mochten, eilte ich nach Berlin, um zu sehen, ob und wie man solchen Bedrängten als Neutrale in menschlicher Solidarität beistehen könne." [Anm. 9]

Der Reformpädagoge Franz Hilker (1881-1969) resümiert, daß von nun an E. Rottens internationale Wirksamkeit begann, "die sie während ihres ganzen Lebens neben jeweiliger Lehrer- und Schriftstellertätigkeit so erfolgreich ausgeübt hat" [Anm. 10]. Und Blume bemerkte dazu:

"Damit war die Weiche für ein ganzes Leben gestellt. Und sie hat diesen durchaus freiwilligen Schritt niemals bereut, trotzdem an Stelle amtlicher Schulgeborgenheit eine unsichere Zukunft trat. Es mag wohl von vornherein in ihrem Wesen ein starker Zug zur Unabhängigkeit gelegen haben, und sie war fortan eifersüchtig drauf bedacht, sie sich unter allen Umständen zu bewahren." [Anm. 11]

Mit Unterstützung des nachmaligen Professors Friedrich Siegmund-Schultze (1885-1969), damals Leiter der 'Sozialen Arbeitsgemeinschaft Berlin-Ost', gelang es E. Rotten 1914 ein Rettungswerk 'Auskunfts- und Hilfsstelle für Deutsche im Ausland und Ausländer in Deutschland' aufzubauen. In enger persönlicher Zusammenarbeit mit dem Vizepräsidenten des Internationalen Roten Kreuzes in Genf, Dr. Frédéric Ferrière (1848-1924) wurde Zivilinternierten sowie anderen Männern, Frauen und Kindern in Feindesland auf materielle und immaterielle Weise geholfen [Anm. 12].

Die Bedeutung dieser Erfahrungen für ihr weiteres Leben beschrieb E. Rotten folgendermaßen:

"Die intime Verbindung mit angstverstörten belgischen und französischen Müttern ließ [in dieser Zeit] in mir den Entschluß reifen, mein Leben dafür einzusetzen, daß dem einen großen Volk der Kinder auf dem Erdenrund und ihren Müttern und Betreuern ein solches Schicksal künftig erspart werde." [Anm. 13]

Dieses soziale Engagement brachte E. Rotten 1914 in enge briefliche Verbindung mit den englischen Quäkern, eine christliche Gruppierung, die sich selbst als 'Gesellschaft der Freunde' ('society of friends') bezeichnete: Entstanden im 17. Jahrhundert haben sie wie wohl kaum eine andere religiöse Vereinigung ein praktisches, soziales Christentum verwirklicht und versucht, insbesondere ihre Vorstellungen von Friedensarbeit, Menschenwürde, Gleichberechtigung, Toleranz und Demokratie zu realiseren. Während des Krieges bauten sie insbesondere im englischen 'Feindesland' für die Deutschen, Österreicher und Ungarn ein umfangreiches Hilfswerk auf. Nach Ende des Krieges kamen sie - bald gefolgt von Quäkern aus Amerika - nach Deutschland, um mit der 'Quäkerspeisung' Millionen von hungernden Kindern Nahrung und Freundschaft zu bringen. In dieser Kinderhilfe arbeitete E. Rotten bis 1923 mit den Quäkern zusammen und wurde, da sich zeigte, "daß uns auf beiden Seiten über das faktische Tun hinaus die tieferen Wurzeln unseres inneren Antriebs gemeinsam waren", 1930 nach weiterem Zusammenwirken in die 'Religiöse Gemeinschaft der Freunde' aufgenommen, in der sie ihre "innere Heimat" fand [Anm. 14].

Der Erfolg ihrer humanitären Aktionen während des 1. Weltkrieges wurde begünstigt dadurch, daß Elisabeth Rotten einen Schweizer Paß besaß, denn "die höheren Dienststellen, denen ihre Arbeit durchaus nicht paßte, wollten [...] keine Konflikte mit den Behörden der für das kriegführende Deutschland in vieler Hinsicht wichtigen Schweiz riskieren"; trotzdem stand die 'Auskunfts- und Hilfsstelle' unter strenger Aufsicht und E. Rotten mußte immer gegenwärtig sein, in ernste Schwierigkeiten zu geraten; später einmal erzählte sie, "daß es Zeiten gab, da sie in ihrem Büro stets ein Köfferchen gehabt habe, worin für den Fall ihrer Verhaftung die nötigsten Dinge ihres persönlichen Bedarfs gewesen seien" [Anm. 15].

E. Rotten gehörte - neben Albert Einstein (1879-1955), Ernst Reuter (1889-1953), dem Marburger Professor, Völkerrechtler und Pazifisten Prof. Walther Schücking (1875-1935), der Frauenrechtlerin Helene Stöcker (1869-1943) und Sympatisanten wie Hans Delbrück (1848-1929) - zu den frühen Mitgliedern des 1914 gegründeten 'Bundes Neues Vaterland' (später: 'Deutsche Liga für Menschenrechte'), einer Arbeitsgemeinschaft deutscher Männer und Frauen, die sich unbeschadet ihrer sonstigen politischen und religiösen Stellungnahme zusammengeschlossen hatten, mit dem Ziel, eine politische und wirtschaftliche Verständigung zwischen den europäischen Staaten herbeizuführen [Anm. 16].

Weil sie im Besitz eines Schweizer Passes war, konnte E. Rotten im Frühjahr 1915 als Vertreterin des 'Bundes Neues Vaterland' zum 1. Internationalen Frauenkongreß in Haag reisen, wo sie einen wichtigen pazifistischen Redebeitrag lieferte [Anm. 17].

Die aus aktuellem Anlaß entstandenen Überlegungen wurden theoretisch vertieft:

"In solchem Nachdenken über das Erfahrene bereitete sich die zweite Komponente meiner Friedensarbeit vor. Vor dem Kriege ahnte ich nichts von möglicher Kriegsdrohung und theoretischem Pazifismus. [...] erst jetzt wurde mir klar, daß der geistig-seelische Gehalt dieser Botschaften und Vorbilder im 20. Jahrhundert die realistische Mitarbeit am Aufbau einer äußeren Völkerordnung gebot, in der Kriege aus äußeren Gründen nicht mehr nötig und aus religiös-ethischen Motiven nicht mehr möglich sind , und daß eine solche Zielsetzung der Wachheit des Denkens und Wahrheitssuchens ebensosehr bedarf wie der lebendigen Reaktion des Herzens auf Unrecht und Not." [Anm. 18]

Als nach dem 1. Weltkrieg am 08.12.1918 im Berliner Opernhaus die erste große, von der 'Zentralstelle Völkerrecht', dem 'Bund Neues Vaterland' und der 'Deutschen Friedensgesellschaft' einberufene Kundgebung pazifistischer Organisationen für den Rechtsfrieden erlaubt wurde, sprach neben Walther Schücking auch E. Rotten. Sie betonte in ihrer Rede unter sehr nüchterner Einschätzung der Lage, daß jetzt eine innere sittliche Wandlung der Menschen eintreten müsse, wenn auf tragfähigem Fundament ein dauerhafter Friede entstehen solle:

"Der Militarismus hat sich überschlagen, und daß die Matrosen und Soldaten ihm das äußere Ende gesetzt, ist ein Symbol dafür, daß das deutsche Volk in sich die Kraft gefunden, ihn siegreich von innen zu überwinden. Aber vergessen wir nicht: mit der äußeren Beseitigung des alten Systems, mit dem Bruch mit den bisherigen Machthabern ist es nicht getan. Wir stehen an der Schwelle von etwas ganz Neuem, das wir erst herbeiführen müssen." [Anm. 19]

Diese Herbeiführung des 'ganz Neuen', einer friedlichen Welt, versprach sich E. Rotten zum einen durch praktisches, individuelles Handeln, zum anderen in der Folge auch durch theoretische Auseinandersetzungen, die zu einer strukturellen Gesellschaftsveränderung führen sollten, wobei sich im Laufe ihres Lebens, insbesondere nach 1945, eine Akzentverschiebung zu einer stärkeren Überlegungen zu strukturellen Veränderungen ergab [Anm. 20].

Seit Beginn der Weimarer Republik nahm E. Rotten an zahlreichen pädagogischen Tagungen teil. So sprach sie z.B. auf der vom Büro der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit in Genf vom 30.08. bis 01.09.1919 im Institut J.J. Rousseau veranstalteten Internationalen Erziehungskonferenz über 'Die Versuche einer neuen Erziehung in Deutschland' [Anm. 21].

Des weiteren gehörte sie zum Gründungskreis des Bundes Entschiedener Schulreformer [Anm. 22]. Auf dessen erster großen Tagung am 04. und 05.10.1919 referierte sie über das Thema 'Friedenspädagogik' [Anm. 23], auf der dritten großen Tagung des Bundes vom 02. bis 06.10.1920 über das Thema 'Freiheit, Arbeit, Friede' [Anm. 24].

Als im Rahmen der 'Deutschen Liga für Völkerbund' eine Pädagogische Abteilung entstand, die die Entwicklung der Pädagogik in der Welt studieren und die deutschen Erzieher davon unterrichten sollte, wurde E. Rotten bis zur Auflösung dieser Abteilung in der zweiten Hälfte des Jahres 1921 deren Leiterin. 1920 schrieb sie in dieser Funktion ein kleines Buch mit dem Titel: 'Aufgaben künftiger Völkerbund-Erziehung', das für die Entwicklung und Verwirklichung einer engagierten Friedenspädagogik eintrat [Anm. 25]. Vor allem aber gab sie im Auftrag der pädagogischen Abteilung von 1920 bis 1921 die 'Internationale Erziehungsrundschau' heraus, die als Beilage der Zeitschrift des Bundes Entschiedener Schulreformer 'Die Neue Erziehung' erschien.

Auf dem von mehreren pazifistischen Vereinigungen (z.B. der Deutschen Friedensgesellschaft, dem Bund Neues Vaterland, der Deutschen Liga für Völkerbund, dem Deutschen Zweig der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit, dem Bund Religiöser Sozialisten) veranstalteten 9. Pazifisten-Kongreß vom 01. bis 03. Oktober 1920 sprach E. Rotten in zwei Vorträgen über den 'Völkerbund und Erziehungsfragen' und den 'Völkerbund und die Jugendbewegung' [Anm. 26].

Ihre schweizerische Nationalität ermöglichte es E. Rotten, an der ersten Nachkriegsbegegnung einer internationalen Gruppe von Erziehern, einer auf Initiative der englischen Reformpädagogin Beatrice Ensor zustande gekommenen Konferenz, 1921 in Calais als 'Deutsche' teilzunehmen [Anm. 27].

Auf diesem Treffen wurde der 'Weltbund für Erneuerung der Erziehung' ('New Education Fellowship') gegründet [Anm. 28]. Dessen Arbeit erstreckte sich bald über alle Kontinente und gab Erziehern der ganzen Welt Gelegenheit, miteinander in Kontakt zu treten und sich in großen internationalen Tagungen auszutauschen: 1921 in Calais, 1923 in Montreux [Anm. 29], 1925 in Heidelberg [Anm. 30], 1927 in Locarno [Anm. 31], 1929 in Helsingör [Anm. 32], 1932 in Nizza [Anm. 33]. Die Organisation bekam drei Direktoren: Beatrice Ensor (London) war für die englischsprachigen, Adolphe Ferrière (Genf), für die französischsprachigen und E. Rotten für die deutschsprachigen Länder zuständig.

Der 'Weltbund' schuf sich als Publikationsorgane eigene Zeitschriften: für das deutsche Sprachgebiet als Nachfolgerin der 'Internationalen Erziehungsrundschau' das von 1922 bis 1932 erscheinende Organ 'Das Werdene Zeitalter', das zu den wichtigsten Zeitschriften der Reformpädagogik zählt [Anm. 34].

E. Rotten wurde, ab Jg. 5 (1926) gemeinsam mit dem Sozialpädagogen Karl Wilker (1885-1980), der insbesondere durch sein Wirken an der Berliner Fürsorgeanstalt 'Lindenhof' internationale Bekanntheit erlangte [Anm. 35], Herausgeberin dieses Organs.

Der Titel der Zeitschrift lehnte sich bewußt an den Titel einer Sammlung von Aufsätzen des Politikers, Schriftstellers, Kulturkritikers und bedeutendensten Persönlichkeit des deutschsprachigen Anarchismus, Gustav Landauer (1870-1919), an, die dessen Freund Martin Buber (1878-1965) 1921 unter dem Titel 'Der Werdende Mensch' herausgegeben hatte [Anm. 36].

E. Rotten - die mit Buber von 1921 bis Ende der 50er Jahre in intensiver Verbindung stand [Anm. 37] - hatte Landauer während des 1. Weltkrieges kennen und schätzen gelernt [Anm. 38]; seine Schriften dürften einen ganz maßgeblichen Einfluß auf sie wie auch ab 1922 auf die inhaltliche Gestaltung der neuen Zeitschrift ausgeübt haben.

Landauer war für einen undogmatischen, nichtmarxistischen, libertären, für einen 'utopischen Sozialismus' eingetreten, bei dem sich frühsozialistische, anarchistische und bürgerliche Traditionen mit einer am Urchristentum der Ketzerbewegungen orientierten Religiosität vermischten. Als konkreten Schritt zur Verwirklichung seiner sozialistischen Ideen propagierte Landauer unter 'Absonderung von der Gemeinschaft' [Anm. 39] - d.h. unter Absonderung von der bestehenden Gesellschaftsordnung - die Gründung kleiner, auf dem Lande gelegener, genossenschaftlicher Siedlungsgemeinschaften. Bestehend aus willensstarken, gleichgesinnten Leuten, sollten sie um mit dem Aufbau des Sozialismus im kleinen beginnen.

Landauers 'utopischer Sozialismus' sowie seine Vorstellung vom praktischen 'Beginnen' in kleinen Gemeinschaften beeinflußte u.a. die Siedlungsexperimente der Jugendbewegung nach dem 1. Weltkrieg (soweit sie dem linksbürgerlichen Spektrum zuzurechnen waren) und die jüdische Kibbuzbewegung.

Es sieht danach aus, daß Landauers Vorstellungen auch E. Rotten stark beeindruckten und in ihnen ein zentrales Handlungsmotiv zu sehen ist, weshalb E. Rotten, die nach ihrer Tätigkeit auf Scharfenberg mit Karl Wilker eine eigenes kleines Siedlungsprojekt realisierte und anschließend in der Alternativ-Siedlung Dresden-Hellerau tätig wurde, im Frühjahr 1922 auf Scharfenberg erschien, um "irgendwie [zu] helfen in der jüngst begründeten Schule" [Anm. 40]. 1929 jedenfalls stellte E. Rotten in ihrem Aufsatz über Landauer die Verbindung zwischen ihm und der Schulfarm aus ihrer Sicht explizit her:

"Beglückt hätte Gustav Landauer es erlebt, daß im staatlichen Rahmen eine Schule wie Scharfenberg Arbeit und Leben bis zur Universitätsreife auf freiwilliges und freudiges Für- und Miteinander stellt [...]." [Anm. 41]

Die Zusammenarbeit zwischen der Schulfarm Insel Scharfenberg und E. Rotten, die mit ihren ganzen Erfahrungen und Interessen gespürt haben mag, daß auf der Insel Scharfenberg eine hochspannende reformpädagogische Versuchsschule im Entstehen begriffen war, die ihren Intentionen in starkem Maße entsprach, kam tatsächlich zustande.

In der Chronik der Schulfarm schrieb Blume über den Beginn der Arbeit E. Rottens auf Scharfenberg:

"[Am 12. Mai 1922] brachte Frl. Dr. Elisabeth Rotten, die ich in Tegelort abholte, das sonnigste Wetter mit. Die Dame, die uns sich in so freundlicher Weise für den englischen Unterricht zu Verfügung gestellt hat, fand sich sehr schnell in unsere Gemeinschaft, und es war ein ganz neues Bild, sie am Nachmittag in lebhafter englischer Konversation, trockenes Holz dabei sammelnd, mit ihren neuen Freunden um den Spielplatz promenieren zu sehen." [Anm. 42]

Aber von Anfang an, so Blume in einem Aufsatz zu Rottens 80. Geburtstag, "durften wir uns nicht einbilden, ihre einzigen Sorgenkinder zu sein"; immer wieder war sie "ohne offiziellen Auftrag und geldliche Unterstützung auf [...] Entdeckungsfahrten durch die Pädagogischen Provinzen der Welt über Ländergrenzen hinweg" gewesen, ohne dabei ihre Scharfenberger Tätigkeit für einen längeren Zeitraum vernachlässigen zu müssen [Anm. 43].

Mit dem neuen Schuljahr 1923/24 aber waren ihre Aktivitäten mit ihrer regelmäßigen Arbeit auf Scharfenberg nicht mehr vereinbar, insbesondere, da sie nun beschloß, zusammen mit ihrem Kollegen und Freund Karl Wilker und dessen Familie die Metropole Berlin zu verlassen und auf das Gut Kohlgraben bei Vacha in die Rhön zu ziehen [Anm. 44] um mit ihm hier "eine kunstgewerbliche Siedlung" zu begründen - nicht ohne auch von von dieser 'Provinz' aus ihre zahllosen internationalen Kontakte zu pflegen und auszubauen und - beispielsweise - neben Pierre Bovet (1878-1965) und Adolphe Ferrière (1879-1960) - Mitdirektorin des 1925 gegründeten 'Bureau International d'Education' in Genf, das heute als UNESCO Arbeitsstelle fortbesteht, zu werden [Anm. 45].

1930 zog E. Rotten von Vacha in die Gartenstadt Dresden-Hellerau um hier bis 1934 an verschiedenen pädagogischen Einrichtungen zu wirken, u.a. als Dozentin an der Ausbildungsstätte für Sozialarbeiter, an der seinerzeit z.B. auch Charlotte Heckmann (geb. 1909) ausgebildet wurde [Anm. 46].

Worin bestand nun E. Rottens Wirksamkeit für die Schulfarm?

E. Rottens Tätigkeit auf Scharfenberg hatte sich von Beginn an nicht auf ihren Englischunterricht - sie "las mit den Neigungsfächlern den 'Hamlet', bei großer Hitze in dem von den fächelnden Wellen leise bewegten Fährkahn, mit tiefem Eingehen auf alle Probleme, aber auch nicht ohne philologische Genauigkeit" [Anm. 47] - beschränkt. Wenn sie diesen Unterricht, etwa aufgrund einer plötzlichen Reise nicht selbst geben konnte, "schickte sie englische oder amerikanische Freunde, die mit den Schülern über Erlebtes oder über Zeitfragen parlierten" [Anm. 48]. Aber auch eine Vielzahl von pädagogisch Interessierten aus dem In- und Ausland machte Rotten auf den Scharfenberger Schulversuch aufmerksam, vermittelte Besuche, ideelle und vor allem auch dringend notwendige materielle Hilfe:

"Und als im bittersten Nachkriegswinter [1922/23] die Tegeler Güterstelle die Ankunft eines Waggons mit Kartoffeln und Hülsenfrüchten aus Holland signalisierte, war hundert gegen eins zu wetten, daß Elisabeth die heimliche Vermittlerin gewesen war." [Anm. 49]

Auch sonst war sie um "wirksame Hilfe [...] nie verlegen gewesen", hatte "die Grundsatzkonferenzen des Anfangsstadiums mit Lehrern und den ältesten Schülern ohne jede Prätention oft entscheidend gefördert." [Anm. 50]

Mit Ende des Schuljahres 1922/23, der zugleich auch Rottens Weggang von Berlin bedeutete, endete nun weder die freundschaftliche Beziehung zwischen Blume und Rotten, noch E. Rottens Einflußnahme und Wirkung auf und für die Schulfarm [Anm. 51]. Immer wieder weilte sie als Besucherin auf der Insel, z.B. um sich "zwischen Weihnachten und Neujahr [1930/31] [...] einige Tage in Scharfenberg auszuruhen" [Anm. 52]. Die Vermittlung von materieller und ideeller Hilfe, von pädagogisch interessierten Besuchern und Kontakten blieb auch weiterhin bestehen [Anm. 53]. Und wenn die Schulfarm bald nach ihrer Gründung weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt geworden war, dann war das auch ein Verdienst E. Rottens, die durch ihre internationalen Beziehungen, durch ihre zahllosen "Entdeckungsfahrten durch die Pädagogischen Provinzen der Welt über Ländergrenzen hinweg", durch die sie ein "ganzes Netz von schulischen Stützpunkten ausgespannt und zwischen ihnen die nötigen Beziehungsfäden geknüpft" hatte [Anm. 54]:

"Auf ihren weltweiten Vortragsreisen hat sie gern von unserem Wollen und Tun erzählt und so der Schulfarm bald zu ihrer internationalen Position verholfen." [Anm. 55]

Schließlich wies sie im 'Werdenden Zeitalter' auf die Schulfarm hin [Anm. 56] und gab ihr, zunächst für einen kurzen Beitrag im Jahr 1926 [Anm. 57], dann im Jahr 1928 im Umfang eines vollständigen Monatsheftes Gelegenheit zur ausführlichen Selbstdarstellung [Anm. 58].

Es liegt nahe, daß auch E. Rotten es war, die 1931 einen Bericht Blumes in die von Adolphe Ferrière herausgegebene französische Schwesterzeitschrift des 'Werdenden Zeitalters', der 'Pour L'Ere Nouvelle', lancierte [Anm. 59]

Selbst wenn sie sich schriftlich meldete [Anm. 60] oder, wenn sie, "soweit irgend möglich, von Zeit zu Zeit freundschaftlich wieder vorsprach, um Schwierigkeiten und deren Ursachen mit Rat und Tat zu beheben und Entwicklungsfähiges zu buchen und zu analysieren, brachte sie außer ihrem Schlafsack, in dem sie am liebsten zu kampieren pflegte, ganze Säcke von Anregungen mit." [Anm. 61]

"Was mitmenschliche Gesinnung trotz allem in der Welt zu fördern vermag, hat sie uns vorgelebt." [Anm. 62] - Der Vorbildcharakter von Rottens Denken und Handeln, den Blume mit diesem Satz ansprach, war eine der weiteren 'Wirkung', die Rotten - insbesondere als entschiedene Pazifistin - über das Jahr 1922/23 hinaus bei den Scharfenberger Schülern erzielte.

Die starke Anziehungskraft zwischen Rotten und der Schulfarm war offensichtlich eine wechselseitige: Es ist interessant zu sehen, wie E. Rotten bei all den vielfältigen Aktivitäten ihres langen Lebens 1950 feststellte, daß die Schulfarm "diejenige Schule" gewesen sei, an der sie "am intensivsten mitgearbeitet habe" [Anm. 63].

1934 emigrierte Elisabeth Rotten in ihr Heimatland, die Schweiz, und ließ sich in Saanen im Berner Oberland nieder. Hier setzte sich sich gemeinsam mit anderen Schweizer Pädagogen engagiert für die Aufnahme von Emigranten ein, versuchte, ihre internationalen Kontakte, soweit wie möglich, aufrecht zu erhalten, knüpfte vor Ort neue persönliche Verbindungen, hielt vor den Bewohnern von Saanen zahlreiche politisch-pädagogische Vorträge und bot zudem Gemeindemitgliedern Englischkurse und Kurse in deutscher Literatur an; sie publizierte weiter eigene Arbeiten und betätigte sich, nicht zuletzt um sich finanziell über Wasser zu halten, als Herausgeberin und als Übersetzerin englischer und amerikanischer Werke [Anm. 64].

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges behielt E. Rotten ihren Wohnsitz in Saanen bei. Von der Vielzahl der Aktivitäten, die sie nun im internationalen Rahmen unternahm, können hier nur einige wenige kurz angerissen werden:

  1. Nach 1945 wurde E. Rotten Mitbegründerin des internationalen Pestalozzi-Kinderdorfes in Trogen im Kanton Appenzell [Anm. 65]. Sie begründete dieses Engagement u.a. mit der Notwendigkeit den Blick "in die Nähe auf das geschädigte einzelne Kind" mit dem Blick "in die Weite auf das Ziel einer friedensfähigen Welt für alle" zu verbinden [Anm. 66].

  2. 1947 arbeitete E. Rotten als Dozentin an der von Wilhelm Blume geleiteten Pädagogischen Hochschule in Berlin [Anm. 67].

  3. Im Herbst 1948 initiierten der Leiter der 'Schweizer Spende für die Kriegsgeschädigten' Rodolfo Olgiati (1905-1986) [Anm. 68] und E. Rotten als Leiterin des dieser Einrichtung zugehörigen 'Bureaus für kulturellen Austausch' unter Einbeziehung der amerikanischen und englischen Besatzungsbehörden für ca. 20 deutschsprachige) Pädagogen eine Reise in die Schweiz, die der Erbauung und Erholung dienen sollte, wie auch dem Ziel, deutsche Pädagogen aus ihrer Isolation heraus zuholen und wieder in internationale Zusammenhänge hineinzustellen - eine Reise, an die sich später bekannte Reformpädagogen wie Heinrich Deiters (1887-1966), Franz Hilker und Fritz Köhne (1879-1956) mit großer Begeisterung und Dank erinnerten [Anm. 69].

    Maßgeblich beteiligt war E. Rotten auch daran, daß 1950 in Jugenheim an der Bergstraße eine neue 'Deutsche Sektion des Weltbundes für Erneuerung der Erziehung' gegründet werden konnte [Anm. 70].

  4. 1949 wurde im Oberharz die Bildungsstätte 'Sonnenberg' gegründet - mit dem erklärten Ziel, durch Gespräche und Diskussionen Vorurteile überwinden zu helfen und damit den Frieden zwischen dem Völkern zu dienen (der 'Sonnenberg' ist heute eine der ältesten, bekanntesten und mittlerweilen auch räumlich größten Bildungsstätten Deutschlands) [Anm. 71]. Spätestens ab Mitte der 50er Jahre betätigte sich E. Rotten als Teilnehmerin und Vortragsrednerin aktiv an der Sonnenberg-Arbeit [Anm. 72]. So war sie z.B. Mitveranstalterin und Vortragende der internationalen Erziehertagung auf dem Sonnenberg vom 6. bis 15. Mai 1954 über das Tagungsthema 'Schulversuche zur besseren Erkenntnis und Förderung individueller Begabungen im Rahmen gemeinsamer sozialer Erziehung bis zur Adoleszenz' [Anm. 73].

  5. E. Rotten war auch im Umfeld des Schwelmer Kreises zu finden [Anm. 74].

  6. Ende der 50er Jahre ging für sie ein besonderer Impuls von dem Werk 'The Arms Race' des britischen Politikers Philip John Noel-Baker (1889-1982) aus [Anm. 75], der 1959 den Nobelpreis erhalten hatte; E. Rotten übersetzte dieses Werk ins Deutsche [Anm. 76], ebenso die Rede Noel-Bakers anläßlich des Verleihung des Nobelpreises [Anm. 77]. Daneben verfaßte sie einen biographischen Aufsatz über Noel-Baker [Anm. 78], der seinerseits zwei biographische Arbeiten über E. Rotten schrieb [Anm. 79].

  7. Über diese 'Einzelaktivitäten' hinaus vergaß E. Rotten auch nach 1945 nicht den weiteren Ausbau und die Pflege ihrer internationalen Kontakte, die sie durch eine intensive Reisetätigkeit sowie eine umfängliche, oft unterwegs auf einer Reiseschreibmaschine verfaßte Korrespondenz en jour hielt.

    Lauterburg weiß z.B. zu berichten, daß E. Rotten 1957 "innert [=innerhalb] einem knappen Monat in Frankfurt a.M., Kassel, Dortmund, im Freundschaftsheim Bückeburg (in Niedersachsen), in Kopenhagen, Hamburg, Westberlin [...], in Hannover, Wien, Innbruck zu wirken hatte [...]. Einmal hatte sie die Arbeitsroute: Bern, Zürich, Basel, Hamburg, Berlin, Dänemark, London, in England innert 14 Tagen an verschiedenen Orten, Paris, Sèvre, zum Besuch der Unesco mit der Landung im Schloß Hünigen bei Thun zum Treffen der Woodbrooker Quäker" [Anm. 80].

Zeitgenössischen Berichten, die häufig die starke persönliche, ja charismatische Ausstrahlung E. Rottens betonen [Anm. 81], ist zu entnehmen, daß E. Rotten eine zierliche und gebrechliche Person war, die von Jugend an schwache Augen hatte und mit zunehmendem Alter gesundheitlich zunehmend angeschlagen war, worauf sie kaum Rücksicht genommen haben soll [Anm. 82].

Woher E. Rotten die innere Kraft für diese Art von Leben nahm, ist nur eine der bislang unbeantworteten Fragen ihres engagierte Lebens.

Am 2. Mai 1964 starb E. Rotten - nach der 1957 eine Berliner Sonderschule benannt wurde [Anm. 83] -, 82jährig, in einer Londoner Klinik [Anm. 84]. Sie wurde auf dem Friedhof in Saanen, im Berner Oberland, beerdigt. Ihr Grabspruch, ein Satz von Romain Rolland, charakterisiert ihr Leben treffend:

"Sie war unterwegs für die, die noch unterwegs sind." [Anm. 85]

Neben einem autobiographischen Text E. Rottens [Anm. 86] und einigen Lexikonartikeln existieren eine Reihe von Aufsätzen, meist anläßlich von Geburtstagen oder zu E. Rottens Tod geschrieben [s. Quellen- und Literaturverzeichnis]. Doch wenn sich Franz Hilker im Todesjahr E. Rottens noch sicher war, daß die "kleine, zarte Person, die eine klare Denkerin, eine mitreißende Rednerin und eine furchtlose Kämpferin war, [...] in der pädagogischen Welt unvergessen bleiben [wird]" [Anm. 87], so mußte Friedrich Schneider in seiner 1970 erschienenen Autobiographie bereits formulieren, daß er es für seine Pflicht halte, "hier auf die beinahe vergessene Deutschschweizerin Elisabeth Rotten [...] und ihre großen Verdienste um die Internationalisierung der pädagogischen Wissenschaft hinzuweisen" [Anm. 88].

An neueren Arbeiten sind alleine zwei unpublizierte Arbeiten von Vera Kissner [Anm. 89], ein Aufsatz von Wolfgang Keim über die Geschichte friedenspädagogischer Diskussionen und Bemühungen, in dem er E. Rottens friedenspädagogische Ideen und Aktivitäten "im Rahmen reformpädagogischer Erneuerung" beleuchtet [Anm. 90] und ein biographisches Kapitel über Elisabeth Rotten in der von Guido Schmidlin verfaßten Monographie über Walter Robert Corti [Anm. 91].

Eine umfassende Untersuchung, die Leben und Werk E. Rottens in kritischer Weise würdigt und ihrer bildungshistorischen Bedeutung nachgeht, liegt bislang noch nicht vor.

Die Ursachen hierfür sind mannigfaltig. Einer der Gründe ist mit Sicherheit in der bisher verengten und einseitigen Rezeption der Reformpädagogik zu sehen: die Beschränkung auf eine ideengeschichtliche Interpretation bzw. die einseitige Betrachtung als 'Bücherpädagogik' [Anm. 92] sowie die 'Kanonisierung' einer kleinen Gruppe von sog. 'Repräsentaten' - in der vor allem Frauen wie z.B. E. Rotten bewußt ausgeblendet wurden.

Aus der Fülle der Fragestellungen, die durch eine detaillierte Untersuchung des Lebens und Wirkens E. Rottens erhellt werden könnten, sei hier lediglich auf eine sehr wichtige hingewiesen: Nach wie vor ist die Frage noch nicht ausreichend beantwortet, auf welchen Kommunikationswegen reformpädagogische Ideen und Erfahrungen zum einen zwischen Reformpädagoginnen und Reformpädagogen und zum anderen zwischen reformpädagogisch arbeitenden Projekten und Einrichtungen ausgetauscht wurden. Desgleichen ist die Wirkung von reformpädagogisch wirkenden Personen und Einrichtungen auf 'traditionell' arbeitende Personen und Einrichtungen in den 20er und frühen 30er Jahren sowie nach 1945 kaum untersucht. Es scheint, als ob E. Rotten mit ihrer profunden Kenntnis der vielfältigen Reformversuchen und -vorhaben, ihrer regen publizistischen Tätigkeit und ihren zahlreichen persönlichen nationalen und internationalen Kontakten, "eine Zentralgestalt im Kommunikationsnetz der Schulreform jener Jahre" gewesen ist [Anm. 93].

Was nun die Literatur- und Quellenlage für eine noch zu schreibende Biographie E. Rottens anbelangt, so existieren neben den Publikationen E. Rottens und verschiedenen Erinnerungen an sie zahlreiche ungedruckte Quellen in Privatbeständen und Archiven [Anm. 94].

Diesen Quellen, insbesondere den verschieden(st)en Nachlässen von Personen, die mit E. Rotten in Verbindung gestanden hatten, nachzugehen, und an den verschieden(st)en Wirkungsstätten E. Rottens nachzuforschen, erfordert (zugegebenermaßen) ein hartes Stück Arbeit. Allein: Die These, daß im Kontext der historischen Reformpädagogik wirkende Frauen keine Spuren hinterlassen hätten, taugt (auch) im Falle E. Rottens als einer der interessantesten Frauengestalten der historischen Reformpädagogik als 'Ausrede' nicht.




Anmerkungen:


Anm. 1:
Vgl. dazu: Haubfleisch, Dietmar: Elisabeth Rotten (1882-1964) - ein Quellen- und Literaturverzeichnis, Marburg 1997: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1997/0010.html


Anm. 2:
BLUME, Wilhelm, Zum 80. Geburtstag von Elisabeth Rotten. Ein Gedenkblatt von Freundeshand, in: Bildung und Erziehung, Jg. 15 (1962), S. 65-77, hier S. 65.

Anm. 3:
ROTTEN, Elisabeth, Landerziehungsheim und Freie Schulgemeinde, in: Marburger Akademische Rundschau, hrsg. vom Präsidium der Marburger Freien Studentenschaft, Marburg, Jg. 2 (1911), Nr. 4, S. 26-28.

Anm. 4:
ROTTEN, Elisabeth, Goethes Urphänomen und die platonische Idee, Marburg, Univ., Diss. (Teildruck), Marburg 1912; vollständig unter gleichem Titel (=Philosophische Arbeiten, hrsg. von Hermann COHEN und Paul NATORP, Bd. 8, Heft 1), Gießen 1913. -
Archivalien zu E. Rottens Kindheit, Schul- und Studienzeit: Marburg, Staatsarchiv: Bestand 305a: Universität, Kanzler, Acc. 1950/9, Nr. 761: Verzeichnis der Studierenden Sommersemester 1909: Hier Hinweis auf Reifezeugnis vom 28.09.1906. - Marburg, Staatsarchiv: Bestand 307: Universität, Philosophische Fakultät, Nr. 243, Bl. 1r und v: Lebenslauf. - Potsdam, Brandenburgisches Landeshauptarchiv: Pr. Br. Rep. 34: Provinzialschulkollegium, Personalia, Nr. R 280: Elisabeth Rotten. -
Archivalien zu E. Rottens Promotion: Marburg, StA: Bestand 307: Universität, Philosophische Fakultät, Nr. 243. - Marburg, Universitätsbibliothek: Ms 831: Nachlaß Paul Natorp, Varia und Fragmente: 5 Zettel mit hdschr. Entwurf von Natorp: Gutachten zur Diss. von E. Rotten.

Anm. 5:
SCHOMBURG, Eberhard, Elisabeth Rotten - 80 Jahre alt, in: Berufspädagogische Zeitschrift, Jg. 11 (1962), Heft 4, S. 92f., hier S. 92.

Anm. 6:
BLUME, Wilhelm, Zum 80. Geburtstag von Elisabeth Rotten. Ein Gedenkblatt von Freundeshand, in: Bildung und Erziehung, Jg. 15 (1962), S. 65-77, hier S. 76.

Anm. 7:
Goethe-Handbuch, hrsg. von Julius ZEITLER, 3 Bde., Stuttgart 1916-1918.

Anm. 8:
BECKER, Heinrich, Zwischen Wahn und Wahrheit. Autobiographie, Berlin (DDR) 1972, S. 281. - Archivalien dazu: Potsdam, Brandenburgisches Landeshauptarchiv: Pr. Br. Rep. 34: Provinzialschulkollegium, Personalia, Nr. R 280: Elisabeth Rotten, o.Bl.-Nr.: Gesuch der Lehramtskandidatin Dr. Elisabeth Rotten an das königliche Provinzialschulkollegium zu Berlin um Beurlaubung nach England während des Probejahrs vom 28.08.1913.

Anm. 9:
ROTTEN, Elisabeth, Idee und Liebe, in: Durchkreuzter Haß. Vom Abenteuer des Friedens. Berichte und Selbstdarstellungen, hrsg. von Rudolf WECKERLING. Heinrich GRÜBER zum 70. Geburtstag, 2. Aufl. Berlin 1961, S. 78-84; wieder in: Schweizerische Lehrerzeitung (Beilage: Berner Schulblatt), Jg. 107 (1962), Heft 6, S. 177-179; hier (1961), S. 78f.

Anm. 10:
HILKER, Franz, Zum 75. Geburtstag von Dr. Elisabeth Rotten, in: Bildung und Erziehung. Monatsschrift für Pädagogik, Jg. 10 (1957), S. 172f., hier S. 172]

Anm. 11:
BLUME, Wilhelm, Zum 80. Geburtstag von Elisabeth Rotten. Ein Gedenkblatt von Freundeshand, in: Bildung und Erziehung, Jg. 15 (1962), S. 65-77, hier S. 76.

Anm. 12:
ROTTEN, Elisabeth, Auskunfts- und Hilfsstelle für Deutsche im Ausland und Ausländer in Deutschland [Mitteilungen vom:] April 1916, Berlin 1916. - Und: ROTTEN, Elisabeth, Auskunfts- und Hilfsstelle für Deutsche im Ausland und Ausländer in Deutschland [Mitteilungen vom:] Februar 1918, Berlin 1918. - ROTTEN, Elisabeth, Idee und Liebe, in: Durchkreuzter Haß. Vom Abenteuer des Friedens. Berichte und Selbstdarstellungen, hrsg. von Rudolf WECKERLING. Heinrich GRÜBER zum 70.Geburtstag, 2. Aufl. Berlin 1961, S. 78-84; wieder in: Schweizerische Lehrerzeitung (Beilage: Berner Schulblatt), Jg. 107 (1962), Heft 6, S. 177-179; hier (1961) S. 79f. - Archivalien dazu im: Evangelischen Zentralarchiv in Berlin.

Anm. 13:
ROTTEN, Elisabeth, Idee und Liebe, in: Durchkreuzter Haß. Vom Abenteuer des Friedens. Berichte und Selbstdarstellungen, hrsg. von Rudolf WECKERLING. Heinrich GRÜBER zum 70. Geburtstag, 2. Aufl. Berlin 1961, S. 78-84; wieder in: Schweizerische Lehrerzeitung (Beilage: Berner Schulblatt), Jg. 107 (1962), Heft 6, S. 177-179; hier (1961), S. 80.

Anm. 14:
ROTTEN, Elisabeth, Idee und Liebe, in: Durchkreuzter Haß. Vom Abenteuer des Friedens. Berichte und Selbstdarstellungen, hrsg. von Rudolf WECKERLING. Heinrich GRÜBER zum 70. Geburtstag, 2. Aufl. Berlin 1961, S. 78-84; wieder in: Schweizerische Lehrerzeitung (Beilage: Berner Schulblatt), Jg. 107 (1962), Heft 6, S. 177-179; hier (1961), S. 81; vgl. auch: ROTTEN, Elisabeth, Durch welche Schule könnten pädagogisch und sozial die Aufgaben einer quäkerischen Erziehung verwirklicht werden? Vortrag, in: Monatshefte der Deutschen Freunde, Jg. 7 (1930), S. 131-139 und S. 169-176; auch als monographische Veröffentlichung: Berlin 1930.

Anm. 15:
BECKER, Heinrich, Zwischen Wahn und Wahrheit. Autobiographie, Berlin (DDR) 1972, S. 182; auch: HIRSCH, Willi, Aus dem Leben und Wirken von Elisabeth Rotten, in: Der Neue Bund. Zeitschrift für Freiheit und Gemeinschaft, Jg. 30 (1964), S. 87-98, hier S. 92-94; vgl. auch: ROTTEN, Elisabeth, Freiheit und Bedingtheit [Gekürzte Wiedergabe des auf der 4. Internationalen Konferenz für Erneuerung der Erziehung in Locarno 1927 gehaltenen Vortrages durch Viktor Fadrus], in: Schulreform, Jg. 6 (1927), S. 417-419.

Anm. 16:
LEHMANN-RUSSBUELDT, Otto, Der Kampf der Deutschen Liga für Menschenrechte, vormals Bund Neues Vaterland, für den Weltfrieden 1914-1927, Berlin 1927. - QUIDDE, Ludwig, Der deutsche Pazifismus während des Weltkrieges 1914-1918. Aus dem Nachlaß Ludwig Quiddes hrsg. von Karl HOLL unter Mitwirkung von Helmut DONAT (=Schriften des Bundesarchivs, 23), Boppard 1979, S. 66-75.

Anm. 17:
Erster Internationaler Frauenkongress. Haag. Vom 28. April - 1. Mai 1915. Bericht, hrsg. vom Internationalen Frauenkomitee für Dauernden Frieden, Amsterdam 1915, bes. S. 163 und S. 245. - QUIDDE, Ludwig, Der deutsche Pazifismus während des Weltkrieges 1914-1918. Aus dem Nachlaß Ludwig Quiddes hrsg. von Karl HOLL unter Mitwirkung von Helmut DONAT (=Schriften des Bundesarchivs, 23), Boppard 1979, S. 75-78.

Anm. 18:
ROTTEN, Elisabeth, Idee und Liebe, in: Durchkreuzter Haß. Vom Abenteuer des Friedens. Berichte und Selbstdarstellungen, hrsg. von Rudolf WECKERLING. Heinrich GRÜBER zum 70.Geburtstag, 2. Aufl. Berlin 1961, S. 78-84; wieder in: Schweizerische Lehrerzeitung (Beilage: Berner Schulblatt), Jg. 107 (1962), Heft 6, S. 177-179; hier (1961), S. 80f.

Anm. 19:
ROTTEN, Elisabeth, Ansprache bei der Kundgebung zum Rechtsfrieden als Appell an das Weltgewissen im Berliner Opernhaus am 8. Dezember 1918, in: Die Frauenbewegung, hrsg. von Minna CAUER, Jg. 24 (1918), S. 46f.; wieder in: SCHÜCKING, Walther / STÖCKER, Helene / ROTTEN, Elisabeth, Durch zum Rechtsfrieden. Ein Appell an das Weltgewissen (=Flugschriften des Bundes Neues Vaterland, 2), Berlin 1919, S. 16-20; zentrale Zitate wieder in: GERHARD, Ute, Unerhört. Die Geschichte der deutschen Frauenbewegung, Hamburg 1990, S. 330; hier (1918) S. 46.

Anm. 20:
Vgl. dazu: KEIM, Wolfgang, Die Geschichte friedenspädagogischer Diskussionen und Bemühungen, in: Handbuch Praxis der Umwelt- und Friedenserziehung, hrsg. von Jörg CALLIEß und Reinhold E. LOB, Bd. 1, Düsseldorf 1987, S. 557-595, bes. S. 566-569.

Anm. 21:
BAER, Gertrud, Eine internationale Erziehungskonferenz [in Genf vom 30.08. bis 01.09.1919], in: Pädagogische Reform, Jg. 43 (1919), S. 259.

Anm. 22:
Archivalien dazu: Würzburg, Oestreich-Archiv: (1) 1. Protokollbuch des Bundes Entschiedener Schulreformer; (2) Briefsammlung Paul Oestreich: darin Korrespondenz Rotten - Oestreich.

Anm. 23:
ROTTEN, Elisabeth, Friedenspädagogik, in: Entschiedene Schulreform. Vorträge, gehalten auf der Tagung entschiedener Schulreformer am 4. und 5. Oktober 1919 im 'Herrenhause' zu Berlin, hrsg. von Paul OESTREICH, Berlin 1920, S. 89-95.

Anm. 24:
ROTTEN, Elisabeth, Freiheit, Arbeit, Friede, in: Zur Produktionsschule! (Entschiedene Schulreform III). Abrisse und Leitsätze nach den Vorträgen der dritten Tagung des Bundes entschiedener Schulreformer vom 2. bis 6. Oktober 1920 in der Gemeindefesthalle zu Berlin-Lankwitz, hrsg. von Paul OESTREICH, Berlin 1921, S. 45f.; wieder in: Ebd., 2. umgearb. und vermehrte Aufl. Berlin 1921, S. 57f.; wieder in: Ebd., 3. umgearb. und vermehrte Aufl. Berlin 1922, S. 61f.

Anm. 25:
ROTTEN, Elisabeth, Aufgaben künftiger Völkerbund-Erziehung. Mit einem Geleitwort von Friedrich Wilhelm FOERSTER, Berlin 1920; kürzere Fassung zuerst in: Die Neue Erziehung, Jg. 1 (1919), S. 796-802.

Anm. 26:
Potsdam, Brandenburgisches Landeshauptarchiv: Pr. Br. Rep. 30:Berlin C Pol. Präs. Titel 95 Sektion 10, Nr. 3: Deutsche Friedensgesellschaft 1919-1930, Bl. 57 und Bl. 58.

Anm. 27:
WOMMELSDORF, Otto, Elisabeth Rotten, in: Westermanns Pädagogische Beiträge, Jg. 16 (1964), S. 371f., hier S. 371.

Anm. 28:
Zur Geschichte der 'Weltbundes' s. z.B.: Tagebuch des Weltbundes für Erneuerung der Erziehung 1920-1953, Wiesbaden 1953. - RÖHRS, Hermann, Die Reform des Erziehungswesens als internationale Aufgabe. Entwicklung und Zielstellung des Weltbundes für Erneuerung der Erziehung, Rheinstetten 1977; 2. Aufl. u.d.T.: RÖHRS, Hermann, Der Weltbund für Erneuerung der Erziehung. Wirkungsgeschichte und Zukunftsperspektiven (=Schriftenreihe des Weltbundes für Erneuerung der Erziehung, 1), Weinheim 1995. - RÖHRS, Hermann, Der 'Weltbund für Erneuerung der Erziehung' - ein Forum für die Entfaltung der Reformpädagogik, in: Bildung und Erziehung, Jg. 44 (1991), S. 223-225. - RÖHRS, Hermann, Die 'New Education Fellowship' - ein Forum der internationalen Reformpädagogik, in: Die Reformpädagogik auf den Kontinenten. Ein Handbuch, hrsg. von Hermann RÖHRS und Volker LENHARDT (=Heidelberger Studien zur Erziehungswissenschaft, 43), Frankfurt [u.a.] 1994, S. 191-203.

Anm. 29:
ROTTEN, Elisabeth, Die deutsche Jugendbewegung (Vortrag auf der zweiten internationalen Erziehungskonferenz in Montreux; gekürzte Übers. von Frieda Feichtinger), in: Schulreform, Jg. 2 (1923), S. 457.

Anm. 30:
ROTTEN, Elisabeth, Die Entfaltung der schöpferischen Kräfte im Kinde, in: Das Werdende Zeitalter. Eine Monatsschrift für Erneuerung der Erziehung, Jg. 4 (1925), S. 97-101; wieder in: Die Entfaltung der schöpferischen Kräfte im Kinde. Bericht der Dritten Internationalen Pädagogischen Konferenz des Internationalen Arbeitskreises für Erneuerung der Erziehung in Heidelberg vom 2. bis 15. August 1925, hrsg. im Namen des Arbeitsausschusses der Konferenz und der Deutschen Mittelstelle des Arbeitskreises von Elisabeth ROTTEN, Gotha 1926, S. 1-5.

Anm. 31:
ROTTEN, Elisabeth, Freiheit und Bedingtheit [Gekürzte Wiedergabe des auf der 4. Internationalen Konferenz für Erneuerung der Erziehung in Locarno 1927 gehaltenen Vortrages durch Viktor Fadrus], in: Schulreform, Jg. 6 (1927), S. 417-419.

Anm. 32:
ROTTEN, Elisabeth, Die pädagogische Weltkonferenz in Helsingör. Erinnerungen und Bemerkungen, in: Schweizer Erziehungs-Rundschau. Organ für das öffentliche und private Bildungswesen der Schweiz, Jg. 2 (1929/30), Nr. 9: Dezember 1929, S. 207-209. - Und: ROTTEN, Elisabeth, Unsere Weltkonferenz für Erneuerung der Erziehung in Helsingör, in: Das Werdende Zeitalter. Eine Monatsschrift für Erneuerung derErziehung, Jg. 8 (1929), S. 399-401.

Anm. 33:
ROTTEN, Elisabeth, Der soziale Wandel und der Erzieher. Vortrag auf der 6. Weltkonferenz zur Erneuerung der Erziehung in Nizza, in: Bayerische Lehrerinnen-Zeitung, Jg. 23 (1932), S. 193- 195.

Anm. 34:
Das Werdende Zeitalter erschien in elf Jahrgängen von 1922 bis 1932. Jg. 1 (1922) und 2 (1923) erschienen wie die Vorgängerzeitschrift 'Internationale Erziehungs-Rundschau' als Vierteljahresbeilage der Zeitschrift des Bundes Entschiedener Schulreformer 'Die Neue Erziehung', die folgenden Jahrgänge 3 (1924) und 4 (1925), mit wachsendem Seitenumfang, als selbständige Publikation ebenfalls vierteljährlich; Jg. 5 (1926) erschien sechsmal im Jahr; die Jge. 6 (1927) 10 (1931) erschienen als Monatsschrift. Mit dem Jahr 1931 endete als Folge der Weltwirtschaftskrise das regelmäßige Erscheinen der Zeitschrift. Im 11. Jahrgang (1932) erschien als "Sonderheft" nur noch eine Doppelnummer "Juli/August". Die Zeitschrift bezeichnete sich bis inclusive Jg. 6 (1927) (ausdrücklich) als 'Organ des Internationalen Arbeitskreises für Erneuerung der Erziehung', ab Jg. 7 (1928) als 'Deutsches Organ des Weltbundes für Erneuerung der Erziehung'. - S. nunmehr: Das Werdende Zeitalter (Internationale Erziehungs-Rundschau). Register sämtlicher Aufsätze und Rezensionen einer reformpädagogischen Zeitschrift in der Weimarer Republik. Zusammengestellt und eingeleitet von Dietmar Haubfleisch und Jörg-W. Link (=Archivhilfe, 8), Oer-Erkenschwick 1994; Auszug der Einleitung (S. 5-16) wieder in: Mitteilungen & Materialien. Arbeitsgruppe Pädagogisches Museum e.V., Berlin, Heft Nr. 42/1994, S. 97-99; die Einleitung ist in leicht korr. Fassung im Elektronischen Textarchiv der Universitätsbibliothek Marburg gespeichert und ist unter folgender Internet-Adresse abrufbar: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1996/0012.html - Von 1958 bis 1960 gab Leo Weismantel eine 'Das werdende Zeitalter' betitelte Zeitschrift heraus (Erscheinungsort: Jugenheim); auf der Titelseite des ersten Heftes heißt es: "Den Titel 'Das werdende Zeitalter' führte nach dem 1. Weltkrieg eine Zeitschrift, die im Jahre 1921 von Elisabeth Rotten und Karl Wilker, den hervorragenden deutschen Pädagogen gegründet worden war, [um] der Lehrerschaft neue Wege der Führung der Jugend zu zeigen. Diese hervorragende Zeitschrift erlag 1933 [sic!] dem Terror der Nationalsozialisten, - die Herausgeber mußten flüchten: Dr. Elisabeth Rotten in die Schweiz, wo sie heute noch wirkt, Karl Wilker nach Südafrika, wo er Jahre hindurch Negerlehrer ausbildete. Diese alten Freunde der deutschen Jugend zu ehren und ihre Namen fest im Gedächtnis der Heutigen und Zukünftigen zu verankern halten wir dies wegweisende Wort vom 'Werdenden Zeitalter' neu in unsere Tage."]

Anm. 35:
WILKER, Karl, Der Lindenhof - Fürsorgeerziehung als Lebensschulung. Neu hrsg. und ergänzt durch ein biographisches Vorwort von Hildegard FEIDEL-MERTZ und Christiane PAPE- BALLING (=Pädagogische Beispiele. Institutionengeschichte inEinzeldarstellungen, 5), Frankfurt 1989.

Anm. 36:
LANDAUER, Gustav, Der werdende Mensch. Aufsätze über Leben und Schrifttum, hrsg. von Martin BUBER, Potsdam 1921; fotomechanischer Reprint: Telgte-Westbevern 1977; in Auswahl auch wieder als: LANDAUER, Gustav, Der werdende Mensch. Aufsätze zur Literatur. Mit einem Essay von Arnold ZWEIG, Leipzig [u.a.] 1980. - Vgl.: BUBER, Martin, Pfade in Utopia. Über Gemeinschaft und deren Verwirklichung, 1. [deutschsprachige] Aufl. Heidelberg 1950 [zuvor 1947 in hebräischer Sprache]; 3. erheblich erw. Aufl. Heidelberg 1985. - Und: WOLF, Siegbert, 'Revolution heißt neues Geist'. Gustav Landauers libertäre Pädagogik und ihre Weiterentwicklung durch Martin Buber, in: Gustav Landauer (1870-1919). Eine Bestandsaufnahme zur Rezeption seines Werkes, hrsg. von Leonhard M. FIEDLER, Renate HEUER und Annemarie TAEGER-ALTENHOFER (=Campus Judaica, 2), Frankfurt [u.a.] 1995, S. 76-97.

Anm. 37:
Ca. 200 Briefe von Elisabeth Rotten an Martin Buber aus den Jahren 1921-1957 sind erhalten in: Jerusalem, The Jewish National and University Library: Martin-Buber-Archiv, Buber-Correspondenz: Nr. 637: Correspondenz Elisabeth Rotten an Martin Buber (1921-1957). - Ein die gesamten Privatarchiv-Bestände der Nationalbibliothek Jerusalem - so auch das Buber-Archiv - umfassendes Register existiert in Mikroform; dieses befindet sich u.a. in der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt. - Die Buber-Correspondenz selbst ist ebenso mikroverfilmt; eine Microfiche-Ausgabe befindet sich u.a. in der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt (die Korrespondenz Elisabeth Rotten an Martin Buber befindet sich hier auf den Microfiche-Nrn. 637a-c). -
S. Rottens 'Festbeitrag': ROTTEN, Elisabeth, Aus den Offenbarungen der Schwester Mechthild von Magdeburg [Textauszug für Martin Buber], in: Aus unbekannten Schriften. Festgabe für Martin Buber zum 50. Geburtstag, Berlin 1928, S. 64-66.

Anm. 38:
ROTTEN, Elisabeth, 'Durch Absonderung zur Gemeinschaft'. Ein Ruf an die Jugend, in: Das Werdende Zeitalter. Eine Monatsschrift für Erneuerung der Erziehung, Jg. 8 (1929), S. 293-300, hier S. 293f.

Anm. 39:
S. bes.: LANDAUER, Gustav, Durch Absonderung zur Gemeinschaft, in: HART, Heinrich / HART, Julius / LANDAUER, Gustav / HOLLÄNDER, Felix, Die neue Gemeinschaft, ein Orden vom wahren Leben. Vorträge und Ansprachen, gehalten bei den Weihefesten, den Versammlungen und Liebesmahlen der Neuen Gemeinschaft (=Das Reich der Erfüllung. Flugschriften zur Begründung einer neuen Weltanschauung, 2), Leipzig 1901, S. 45-68. - Vgl: ROTTEN, Elisabeth, 'Durch Absonderung zur Gemeinschaft'. Ein Ruf an die Jugend, in: Das Werdende Zeitalter. Eine Monatsschrift für Erneuerung der Erziehung, Jg. 8 (1929), S. 293-300.

Anm. 40:
BLUME, Wilhelm, Zum 80. Geburtstag von Elisabeth Rotten. Ein Gedenkblatt von Freundeshand, in: Bildung und Erziehung, Jg. 15 (1962), S. 65-77, hier S. 65.

Anm. 41:
ROTTEN, Elisabeth, 'Durch Absonderung zur Gemeinschaft'. Ein Ruf an die Jugend, in: Das Werdende Zeitalter. Eine Monatsschrift für Erneuerung der Erziehung, Jg. 8 (1929), S. 293-300, S. 298.

Anm. 42:
Berlin, Landesarchiv: Rep. 140, Acc. 4573: Schulfarm Insel Scharfenberg (ehemals: Archiv der Schulfarm Insel Scharfenberg) (künftig zit als: ASIS): Chronik der Schulfarm Insel Scharfenberg, Bd. I, o.S.

Anm. 43:
BLUME, Wilhelm, Zum 80. Geburtstag von Elisabeth Rotten. Ein Gedenkblatt von Freundeshand, in: Bildung und Erziehung, Jg. 15 (1962), S. 65-77, hier S. 66.

Anm. 44:
Ländliche Lebensgemeinschaft - Kaufmann und Handwerk - Erziehungsgemeinschaften. in: Werkland. Neue Folge von Vivos voco. Zeitschrift für neues Deutschtum, Bd. 4: April 1924 - März 1925, S. 131-171, hier S. 131. - WILKER, Karl, Der Lindenhof - Fürsorgeerziehung als Lebensschulung. Neu hrsg. und ergänzt durch ein biographisches Vorwort von Hildegard FEIDEL-MERTZ und Christiane PAPE-BALLING (=Pädagogische Beispiele. Institutionengeschichte in Einzeldarstellungen, 5), Frankfurt 1989, S. 254, Anm. 15.

Anm. 45:
HILKER, Franz, Vergleichende Pädagogik. Einführung in ihre Geschichte, Theorie und Praxis, München 1962, S. 52-55. - FERRI`ERE, Adolphe, Le Bureau Internationale des Ecoles Nouvelles, in: Erziehung und Wirklichkeit. Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Odenwaldschule, hrsg. vom Kreis der Förderer der Odenwaldschule, Braunschweig 1960, S. 65-70. - FERNIG, Leo, Das internationale Erziehungsbüro in Genf: ein Zentrum für fortschrittliche Erziehung/Erneuerung der Erziehung, in: Die Reformpädagogik auf den Kontinenten. Ein Handbuch, hrsg. von Hermann RÖHRS und Volker LENHART (=Heidelberger Studien zur Erziehungswissenschaft, 43), Frankfurt [u.a.] 1994, S. 205-215.

Anm. 46:
Einige Erinnerungen Charlotte Heckmanns, die von 1931-1933 zur Ausbildung zur Sozialarbeiterin in Hellerau war, an E. Rotten als Dozentin an der Ausbildungsstätte für Sozialarbeiter finden sich in: HECKMANN, Charlotte, Begleiten und Vertrauen. Pädagogische Erfahrungen im Exil 1934-1946, hrsg. und komm. von Inge HANSEN-SCHABERG und Bruno SCHONIG (=Studien zur Bildungsreform, 26), Frankfurt [u.a.] 1995; hier kommt einmal mehr die Rolle E. Rottens als Botschafterin der Reformpädagogik wie auch als Vermittlerin von internationalen re- formpädagogischen Kontakten zum Ausdruck; so machte sie ihre Schülerinnen u.a. auf Maria Montessori und auf Minna Specht aufmerksam, für Charlotte Heckmann stellte sie den für deren pädagogisches Leben so wichtigen Kontakt zu Minna Specht her.

Anm. 47:
Einige Erinnerungen Charlotte Heckmanns, die von 1931-1933 zur Ausbildung zur Sozialarbeiterin in Hellerau war, an E. Rotten als Dozentin an der Ausbildungsstätte für Sozialarbeiter finden sich in: Heckmann 1995; hier kommt einmal mehr die Rolle E. Rottens als Botschafterin der Reformpädagogik wie auch als Vermittlerin von internationalen reformpädagogischen Kontakten zum Ausdruck; so machte sie ihre Schülerinnen u.a. auf Maria Montessori und auf Minna Specht aufmerksam, für Charlotte Heckmann stellte sie den für deren pädagogisches Leben so wichtigen Kontakt zu Minna Specht her.

Anm. 48:
BLUME, Wilhelm, Zum 80. Geburtstag von Elisabeth Rotten. Ein Gedenkblatt von Freundeshand, in: Bildung und Erziehung, Jg. 15 (1962), S. 65-77, hier S. 66.

Anm. 49:
BLUME, Wilhelm, Zum 80. Geburtstag von Elisabeth Rotten. Ein Gedenkblatt von Freundeshand, in: Bildung und Erziehung, Jg. 15 (1962), S. 65-77, hier S. 66f.

Anm. 50:
BLUME, Wilhelm, Zum 80. Geburtstag von Elisabeth Rotten. Ein Gedenkblatt von Freundeshand, in: Bildung und Erziehung, Jg. 15 (1962), S. 65-77, hier S. 66.

Anm. 51:
Bes.: BLUME, Wilhelm, Zum 80. Geburtstag von Elisabeth Rotten. Ein Gedenkblatt von Freundeshand, in: Bildung und Erziehung, Jg. 15 (1962), S. 65-77.

Anm. 52:
So: Jerusalem, The Jewish National and University Library: Martin-Buber-Archiv, Buber-Correspondenz: Nr. 637: Correspondenz Elisabeth Rotten an Martin Buber (1921-1957), hier: E. Rotten an Martin Buber briefl. vom 26.11.1930.

Anm. 53:
Nachdem z.B. Beatrice Ensor im Winter 1922/23 mit E. Rotten die Schulfarm besucht hatte; besuchte 1928 ein ehemaliger Schüler Scharfenbergs als Student deren Reformschule in der weiteren Umgebung Londons; s. dazu: Protokoll der 78. Abendaussprache vom 21.10.1927, in: Berlin, ASIS: Chronik der Schulfarm Insel Scharfenberg, Bd. VI, o.S.

Anm. 54:
BLUME, Wilhelm, Zum 80. Geburtstag von Elisabeth Rotten. Ein Gedenkblatt von Freundeshand, in: Bildung und Erziehung, Jg. 15 (1962), S. 65-77, hier S. 66.

Anm. 55:
BLUME, Wilhelm, Erinnerungen an das Bollehaus auf der Insel Scharfenberg (=Vorträge und Aufsätze, 8), Berlin 1959, S. 27. - Vgl. z.B.: FADRUS, Viktor, Die vierte internationale Konferenz für Erneuerung der Erziehung in Locarno, in: Schulreform, Jg. 6 (1927), S. 412-422, 499-512, 553-560, 609-627, hier S. 622.

Anm. 56:
ROTTEN, Elisabeth, Das Janusgesicht der Schule, in: Das Werdende Zeitalter. Eine Monatsschrift für Erneuerung der Erziehung, Jg. 7 (1928), S. 1-4. - ROTTEN, Elisabeth, 'Durch Absonderung zur Gemeinschaft'. Ein Ruf an die Jugend, in: Das Werdende Zeitalter. Eine Monatsschrift für Erneuerung der Erziehung, Jg. 8(1929), S. 293-300.

Anm. 57:
METZ, Gerhard, Schulfarm Scharfenberg, in: Das Werdende Zeitalter. Eine Monatsschrift für Erneuerung der Erziehung. Jg. 5 (1926), S. 179-183.

Anm. 58:
Aus dem Leben der Schulfarm Insel Scharfenberg. Bilder, Dokumente, Selbstzeugnisse von Eltern, Lehrern, Schülern, redigiert von Wilhelm BLUME, in: Das Werdende Zeitalter. Eine Monatsschrift für Erneuerung der Erziehung, Jg. 7 (1928), S. 329-404. -Vgl. dazu: HAUBFLEISCH, Dietmar, 'Schülerarbeiten' als Quelle zur Erschließung der reformpädagogischen Unterrichts- und Erziehungsrealität der Schulfarm Insel Scharfenberg (Berlin) in der Weimarer Republik, in: Towards a History of Everyday Educational Reality, ed. by Marc DEPAEPE, Max LIEDTKE und Frank SIMON (=Paedagogica Historica. International Journal of the History of Education, Jg. 31, Heft 1), Gent 1995, S. 151-180.

Anm. 59:
L'Ecole-Ferme de l'ile de Scharfenberg près de Berlin. Résumé d'une étude du Recteur Blume, in: Pour L'Ere Nouvelle. Revue Internationale D'Education Nouvelle, red. Adolphe FERRIÈRE, Jg. 10 (1931), S. 11-14 und S. 40-43.

Anm. 60:
Beispiele für Hinweise auf leider nicht mehr erhaltene Briefe Rottens an die Schulfarm s. u.a. im Protokoll der im Mai/Juni 1923 stattfindenden 34. Abendaussprache, in: Berlin, ASIS: Chronik der Schulfarm Insel Scharfenberg, Bd. III, S. 34; im Protokoll der 35. Abendaussprache vom 29.08.1923, in: Berlin, ASIS: Chronik der Schulfarm Insel Scharfenberg, Bd. III, S. 63; Berlin, ASIS: Chronik der Schulfarm Insel Scharfenberg, Bd. V, S. 46.

Anm. 61:
BLUME, Wilhelm, Zum 80. Geburtstag von Elisabeth Rotten. Ein Gedenkblatt von Freundeshand, in: Bildung und Erziehung, Jg. 15 (1962), S. 65-77, hier S. 66; ähnlich: BLUME, Wilhelm, Erinnerungen an das Bollehaus auf der Insel Scharfenberg (=Vorträge und Aufsätze, 8), Berlin 1959, S. 27.

Anm. 62:
BLUME, Wilhelm, Erinnerungen an das Bollehaus auf der Insel Scharfenberg (=Vorträge und Aufsätze, 8), Berlin 1959, S. 28.

Anm. 63:
Trogen, Archiv des Kinderdorfes Pestalozzi: Ordner [1:] Elisabeth Rotten, Korrespondenz: Elisabeth Rotten an Arthur Bill briefl. vom 14.07.1950.

Anm. 64:
LAUTERBURG, Maria, Zur Erinnerung an Elisabeth Rotten, in: Anzeiger von Saanen vom 12.02.1965. - ergänzend: GRAAB, Franz Josef, Fritz Wartenweiler und die Erwachsenenbildung in der Schweiz, Zürich [u.a.] 1975, bes. S. 52-54 und S. 231.

Anm. 65:
Zur Geschichte des Kinderdorfes Pestalozzi s. neben zahlreichen Publikationen Rottens bes.: CORTI, Walter Robert, Der Weg zum Kinderdorf Pestalozzi (=Gute Schriften, 152), Zürich 1955. - KNÖPFEL-NOBS, Irene, Von den Kindergemeinschaften zur außerfamiliären Erziehung. Die Geschichte der Fédération Internationale des Communautés Educatives (FICE), Zürich 1992. - SCHMIDLIN, Guido, Walter Robert Corti. Der Gründer des Kinderdorfes Pestalozzi in Trogen, Zürich 1996.

Anm. 66:
ROTTEN, Elisabeth, Idee und Liebe, in: Durchkreuzter Haß. Vom Abenteuer des Friedens. Berichte und Selbstdarstellungen, hrsg. von Rudolf WECKERLING. Heinrich GRÜBER zum 70. Geburtstag, 2. Aufl. Berlin 1961, S. 78-84; wieder in: Schweizerische Lehrerzeitung (Beilage: Berner Schulblatt), Jg. 107 (1962), Heft 6, S. 177-179; hier (1961), S. 82.

Anm. 67:
BLUME, Wilhelm, Zum 80. Geburtstag von Elisabeth Rotten. Ein Gedenkblatt von Freundeshand, in: Bildung und Erziehung, Jg. 15 (1962), S. 65-77, hier S. 69f.

Anm. 68:
Zur Biographie s.: Zur Erinnerung an Rodolfo Olgiati-Schneider, geboren den 30. Juni 1905, gestorben den 31. Mai 1986, [Basel 1986].

Anm. 69:
Z.B.: HILKER, Franz, Zum 75. Geburtstag von Dr. Elisabeth Rotten, in: Bildung und Erziehung. Monatsschrift für Pädagogik, Jg. 10 (1957), S. 172f., hier S. 173. - FIEGE, Hartwig, Fritz Köhne. Ein großer Hamburger Schulmann. 1879-1956 (=Beiträge zur Geschichte Hamburgs, 28), Hamburg 1986, S. 100. - DEITERS, Heinrich, Bildung und Leben. Erinnerungen eines deutschen Pädagogen, hrsg. und eingeleitet von Detlef OPPERMANN. Mit einem Nachwort von Walter FABIAN (=Studien und Dokumentationen zur deutschen Bildungsgeschichte, 40), Köln [u.a.] 1989, S. 185f.

Anm. 70:
HILKER, Franz, Zum 75. Geburtstag von Dr. Elisabeth Rotten, in: Bildung und Erziehung. Monatsschrift für Pädagogik, Jg. 10 (1957), S. 172f., hier S. 173.

Anm. 71:
NEUMANN, Kurt, Internationale Bildungsarbeit. Grundlagen und Erfordernisse, dargestellt am Beispiel des Internationalen Arbeitskreises Sonnenberg, Braunschweig 1968. - NEUMANN, Kurt, Sonnenberg. Entstehung und Entwicklung einer Bildungseinrichtung im Kontext gesellschaftlicher Defizite und bildungsgeschichtlicher Chancen (=Studien zur Pädagogik, Andragogik und Gerontagogik, 8), Frankfurt [u.a.] 1990.

Anm. 72:
Z.B.: NEUMANN, Kurt, Internationale Bildungsarbeit. Grundlagen und Erfordernisse, dargestellt am Beispiel des Internationalen Arbeitskreises Sonnenberg, Braunschweig 1968: u.a. S. 183.

Anm. 73:
Bericht über die Internationale Erziehertagung auf dem Sonnenberg im Oberharz vom 6. bis 15. Mai 1954. Tagungsthema: Schulversuche zur besseren Erkenntnis und Förderung individueller Begabungen im Rahmen gemeinsamer sozialer Erziehung bis zur Adoleszenz, Braunschweig 1955, S. 6-13. -
Auf dieser von E. Rotten mitveranstalteten Tagung sprach auch die Schwedin Ester Hermansson, Göteborg (S. 55-59); sie bemerkte u.a.: "Aus der Schule 'Scharfenberg' bei Berlin ist nachweislich nicht ein einziger Nazi hervorgegangen. Als man ungläubig die einstigen Schüler fragte, wie man diese innere Widerstandskraft in ihnen geweckt habe, erklärten sie: 'Das war sehr einfach. Durch die Art, wie man uns zum selber Prüfen und Urteilen anleitete, hat man uns gegen das Lügengift der Nazi[s] immun gemacht.'" (S. 58)] - Vgl. dazu: HILKER, Franz, Vergleichende Pädagogik. Einführung in ihre Geschichte, Theorie und Praxis, München 1962, S. 159.

Anm. 74:
Z.B.: DUDEK, Peter, Gesamtdeutsche Pädagogik im Schwelmer Kreis. Geschichte und politisch-pädagogische Programmatik 1952-1974 (=Veröffentlichungen der Max-Traeger-Stiftung, 20), Weinheim [u.a.] 1993, S. 80.

Anm. 75:
ROTTEN, Elisabeth, Idee und Liebe, in: Durchkreuzter Haß. Vom Abenteuer des Friedens. Berichte und Selbstdarstellungen, hrsg. von Rudolf WECKERLING. Heinrich GRÜBER zum 70. Geburtstag, 2. Aufl. Berlin 1961, S. 78-84; wieder in: Schweizerische Lehrerzeitung (Beilage: Berner Schulblatt), Jg. 107 (1962), Heft 6, S. 177-179; hier (1961), S. 82.

Anm. 76:
NOEL-BAKER, Philip, Wettlauf der Waffen. Konkrete Vorschläge für die Abrüstung. Mit einem Vorwort von Robert JUNGK. Übers. aus dem Englischen von Elisabeth ROTTEN, München 1961. Original: NOEL-BAKER, Philip, The Arms Race. A programme for World Disarmament, London 1958.

Anm. 77:
NOEL-BAKER, Philip, Weltabrüstung heute möglich! Die Osloer Ansprache bei der Entgegennahme des Friedens-Nobelpreises 1959. Übers. und Nachwort von Elisabeth ROTTEN (=Schriftenreihe des Schweizerischen Friedensrates, 2), Zürich 1960. - ROTTEN, Elisabeth, Nachwort, in: NOEL-BAKER, Philip, Weltabrüstung heute möglich! Die Osloer Ansprache bei der Entgegennahme des Friedens-Nobelpreises 1959. Übers. und Nachwort von Elisabeth ROTTEN (=Schriftenreihe des Schweizerischen Friedensrates, 2), Zürich 1960, S. 28-31.

Anm. 78:
ROTTEN, Elisabeth, Der Rüstungswettlauf. Zum Lebenswerk Philip Noel-Bakers M.P., in: Die Friedens-Warte, Jg. 55 (1959/60), S. 220-238.

Anm. 79:
NOEL-BAKER, Philip, Eine edle Frau und treue Freundin der 'Neuen Wege', in: Neue Wege, Jg. 58 (1964), S. 134f. - Und: NOEL-BAKER, Philip, Nachruf an Elisabeth Rotten, in: Neue Wege, Jg. 58 (1964), S. 210-212.

Anm. 80:
LAUTERBURG, Maria, Zur Erinnerung an Elisabeth Rotten, in: Anzeiger von Saanen vom 12.02.1965. - Weitere Beispiele: Trogen, Archiv des Kinderdorfes Pestalozzi: Ordner [1-6] Elisabeth Rotten, Korrespondenz.

Anm. 81:
Z.B.: PÖGGELER, Franz, Macht und Ohnmacht der Pädagogik. 1945 bis 1993: Im Spannungsfeld zwischen Erziehung, Politik und Gesellschaft. Ein Erfahrungsbericht, München 1993, S. 143 und S. 274.

Anm. 82:
Z.B.: SCHOMBURG, Eberhard, Elisabeth Rotten - 80 Jahre alt, in: Berufspädagogische Zeitschrift, Jg. 11 (1962), Heft 4, S. 92f., hier S. 92. - BILL, Arthur, Liebe Kinderdorf-Freunde! [Zum Tode von Elisabeth Rotten], in: Freundschaft. Zeitschrift des Kinderdorfes Pestalozzi Trogen/Schweiz, Nr. 55: Sommer 1964. - BECKER, Heinrich, Zwischen Wahn und Wahrheit. Autobiographie, Berlin (DDR) 1972, S. 181 und 193. - LAUTERBURG, Maria, Zur Erinnerung an Elisabeth Rotten, in: Anzeiger von Saanen vom 12.02.1965. - Vgl. div. Korrespondenzen in: Trogen, Archiv des Kinderdorfes Pestalozzi.

Anm. 83:
SCHOMBURG, Eberhard, Elisabeth Rotten - 80 Jahre alt, in: Berufspädagogische Zeitschrift, Jg. 11 (1962), Heft 4, S. 92f., hier S. 93.

Anm. 84:
S. bes.: BILL, Arthur, Liebe Kinderdorf-Freunde! [Zum Tode von Elisabeth Rotten], in: Freundschaft. Zeitschrift des Kinderdorfes Pestalozzi Trogen/Schweiz, Nr. 55: Sommer 1964.

Anm. 85:
WOMMELSDORF, Otto, Elisabeth Rotten, in: Westermanns Pädagogische Beiträge, Jg. 16 (1964), S. 371f., hier S. 371.

Anm. 86:
ROTTEN, Elisabeth, Idee und Liebe, in: Durchkreuzter Haß. Vom Abenteuer des Friedens. Berichte und Selbstdarstellungen, hrsg. von Rudolf WECKERLING. Heinrich GRÜBER zum 70. Geburtstag, 2. Aufl. Berlin 1961, S. 78-84; wieder in: Schweizerische Lehrerzeitung (Beilage: Berner Schulblatt), Jg. 107 (1962), Heft 6, S. 177-179.

Anm. 87:
HILKER, Franz, In memoriam Elisabeth Rotten!, in: Bildung und Erziehung. Monatsschrift für Pädagogik, Jg. 17 (1964), S. 229.

Anm. 88:
SCHNEIDER, Friedrich, Ein halbes Jahrhundert erlebter und mitgestalteter Vergleichender Erziehungswissenschaft, Paderborn 1970, S. 29.

Anm. 89:
KISSNER, Vera, Elisabeth Rotten - Reformpädagogin und Friedensarbeiterin - 15. Februar 1882 - 2. Mai 1964. Seminararbeit am Institut für Bildungsforschung und Pädagogik des Auslands an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen 1984. - Und: KISSNER, Vera, Elisabeth Rotten - ihrBeitrag zur reformpädagogischen Bewegung. Wissenschaftliche Hausarbeit zur Erlangung des Magistergrades an der Justus-Liebig-Universität Gießen, FB 04: Erziehungswissenschaften, Referent: Prof. Dr. H. Widmann, Gießen 1986.

Anm. 90:
KEIM, Wolfgang, Die Geschichte friedenspädagogischer Diskussionen und Bemühungen, in: Handbuch Praxis der Umwelt- und Friedenserziehung, hrsg. von Jörg CALLIEß und Reinhold E. LOB, Bd. 1, Düsseldorf 1987, S. 557-595, bes. S. 566-569.

Anm. 91:
SCHMIDLIN, Guido, Walter Robert Corti. Der Gründer des Kinderdorfes Pestalozzi in Trogen, Zürich 1996.

Anm. 92:
SCHONIG, Bruno, Reformpädagogik - Bücherweisheit oder Schulrealität? Anmerkungen zu zwei historisch-pädagogischen Ansätzen, sich mit der Pädagogik in der Weimarer Republik auseinanderzusetzen [zu: OELKERS, Jürgen, Reformpädagogik. Eine kritische Dogmengeschichte. Weinheim [u.a.] 1989, und: 'Die Alte Schule überwinden'. Reformpädagogische Versuchsschulen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus, hrsg. von Ullrich AMLUNG, Dietmar HAUBFLEISCH, Jörg-W. LINK und Hanno SCHMITT (=Sozialhistorische Untersuchungen zur Reformpädagogik und Erwachsenenbildung, 15), Frankfurt 1993], in: Mitteilungen & Materialien. Arbeitsgruppe Pädagogisches Museum e.V., Berlin, Heft Nr. 42/1994, S. 79-88.

Anm. 93:
LEHBERGER, Reiner, Kommunikationswege der Versuchs- und Reformschulen in der Weimarer Republik (aus Hamburger Sicht), in: Nationale und internationale Verbindungen der Versuchs- und Reformschulen in der Weimarer Republik. Beiträge zur schulgeschichtlichen Tagung vom 17.11.-18.11.1992 im Hamburger Schulmuseum, hrsg. von Reiner LEHBERGER (=Hamburger Schriftenreihe zur Schul- und Unterrichtsgeschichte, 5), Hamburg 1993, S. 8-20, hier S. 15.

Anm. 94:
Quellen von und über E. Rotten finden sich - entsprechend ihrer Lebens- und Wirkungsweise - sehr verstreut; die Sichtung zahlreicher Archivbestände, insbes. zahlreicher Nachlässe von Pädagoginnen und Pädagogen sowie Bildungspolitikerinnen und -politiker, mit denen sie in Verbindung stand, stellt bislang ein Desiderat dar. -
Hingewiesen sei hier auf Archivalien:
  1. im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin (umfangreiche Korrespondenz betr. E. Rottens Arbeit in der 'Auskunfts- und Hilfsstelle für Deutsche im Ausland und Ausländer in Deutschland',
  2. im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin (Nachlaß C.H. Becker),
  3. im Landesarchiv Berlin: Rep. 140, Acc. 4573: Schulfarm Insel Scharfenberg (ehemaliges Archiv der Schulfarm Insel Scharfenberg); ebd.: Rep. 200, Acc. 3184: Nachlaß Wilhelm Blume,
  4. in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin. Preußischer Kulturbesitz in Berlin (Nachlaß Bolte),
  5. in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg (Briefnachlaß Otto Stählin),
  6. im Nachlaß von Adolphe Ferrière im Institut Jean-Jacques Rousseau an der Universität Genf,
  7. in der Handschriftenabteilung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (Nachlaß Herman Nohl),
  8. im Nachlaß von Paul und Edith Geheeb im Archiv der Ecole d'Humanité in Goldern (Berner Oberland),
  9. in 'The Jewish National and University Library' in Jersusalem: Martin-Buber-Archiv, Buber-Correspondenz: Nr. 637: Correspondenz Elisabeth Rotten an Martin Buber (1921-1957),
  10. in der Handschriftenabteilung des Deutschen Literaturarchivs in Marbach (Hermann Hesse-Archiv),
  11. im Staatsarchiv Marburg: Bestand 305a: Universität, Kanzler, Acc. 1950/9, Nr. 761; ebd.: Bestand 307: Universität, Philosophische Fakultät, Nr. 243,
  12. in der Universitätsbibliothek Marburg: Ms 831: Nachlaß Paul Natorp, Varia und Fragmente,
  13. in der Handschriften-Sammlung der Stadtbibliothek München (Ludwig Quidde),
  14. im Brandenburgisches Landeshauptarchiv in Potsdam; bes.: Pr. Br. Rep. 34: Provinzialschulkollegium, Personalia, Nr. R 280: Elisabeth Rotten,
  15. im Archiv des Kinderdorfes Pestalozzi in Trogen [sechs Ordner mit Korrespondenzen E. Rottens] und
  16. im Paul Oestreich-Archiv an der Universität Würzburg (Protokollbücher des Bundes Entschiedener Schulreformer; Briefsammlung Paul Oestreich: darin Korrespondenz Rotten - Oestreich). -

Hinweise auf vernichtete Quellen finden sich u.a. in: Berlin, Landesarchiv: Rep. 200, Acc. 3184, Nr. 34, o.Bl.-Nr.: Heinrich Becker an Wilhelm Blume vom 15.05.1965. - Nikolaus Koch an D. Haubfleisch briefl. vom 23.06.1990. - Internationaler Arbeitskreis Sonnenberg an D. Haubfleisch briefl. vom 30.03.1989. - Evangelisches Zentralarchiv in Berlin an D. Haubfleisch briefl. vom 30.07.1990. -
Vgl. zu den Archivalien auch: Quellen- und Literaturverzeichnis: Haubfleisch, Dietmar: Elisabeth Rotten (1882-1964) - ein Quellen- und Literaturverzeichnis, Marburg 1997: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1997/0010.html