Presseinformationen der Universitätsbibliothek Marburg

Der Nachlass Friedrich Carl von Savignys (1779-1861), dessen Karriere an der Marburger Universität begann und mit dem Amt des preußischen Ministers für Gesetzesrevision ihren Höhepunkt fand, zählt zu den wichtigsten und am häufigsten benutzten Beständen aus der Handschriftenabteilung der Marburger Universitätsbibliothek. Seitdem die Universitätsbibliothek Ende der vierziger Jahre einen Teil des Savigny-Nachlasses aus dem Besitz der Familie erwerben konnte, wurde der Bestand zu einer inzwischen über 80.000 Seiten umfassenden Sammlung von Werkmanuskripten, Arbeitsmaterialien und Briefen ausgebaut, die Marburg zu einem Mekka der rechtshistorischen Forschung gemacht hat.

Im März vergangenen Jahres bot sich die seltene Gelegenheit, den Marburger Savigny-Nachlass um einige bedeutende Schriftstücke zu ergänzen. Dank der großzügigen Unterstützung durch die Hessische Kulturstiftung, die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und die Philipps-Universität Marburg konnte die Universitätsbibliothek zwei Konvolute mit Briefen Savignys an seinen Freund und Kollegen Johann Friedrich Ludwig Göschen und dessen Sohn Otto Göschen erwerben. Da es sich bei den meisten der etwa 5000 Briefe aus dem Marburger Savigny-Nachlass um Schreiben an Savigny handelt, war die Erwerbung schon an sich eine wichtige Bereicherung der Sammlung, zumal sich eine Reihe von Gegenbriefen der beiden Göschens bereits seit längerem im Besitz der Universitätsbibliothek befanden. Wichtiger ist jedoch, dass es sich bei den jetzt erworbenen Briefen um ausgesprochen gehaltvolle Texte handelt, die durch ihren sehr persönlichen Gestus neue Aufschlüsse über Savignys Verhältnis zu zahlreichen Personen sowie wissenschaftlichen und politischen Zeitfragen versprechen. Hinzu kommt, dass die Texte bislang nur auszugsweise bekannt waren und vermutlich auch weiterhin für die Forschung unzugänglich geblieben wären, wenn die Universitätsbibliothek Marburg den Bestand nicht hätte erwerben können.

Am 14. Juni 1999 veranstaltete die Universitätsbibliothek zu Ehren der oben genannten Förderer eine Präsentation der neu erworbenen Briefe, bei dem die Dokumente einem kleinen Kreis von Repräsentanten der Förder-Institutionen, Fachwissenschaftlern und anderen geladenen Gästen erstmals gezeigt und vorgestellt wurden. Die vorliegende Publikation umfasst die zu diesem Anlass entstandenen Beiträge. Im Abbildungsteil werden die wichtigsten Exponate einer anlässlich der Präsentation zusammengestellten Ausstellung vorgestellt, die vom 14. März bis 7. April 2000 in der Sparkasse Marburg-Biedenkopf noch einmal zu sehen sein ist.

Der Band kann zum Preis von DM 12,00 bei der Universitätsbibliothek Marburg bezogen werden (Wilhelm-Röpke-Str. 4, 35039 Marburg, Tel.: 06421/28-25187 oder 28-21321, E-mail: verwaltung@ub.uni-marburg.de).