Presseinformationen der Universitätsbibliothek Marburg


- Presseinformation vom 17.09.1999 -

Ausstellung in der Universitätsbibliothek:

Nagasaki und Yokohama
Fotografische Impressionen von Harada Masamichi (1931-1999)

Die beiden japanischen Städte Nagasaki und Yokohama haben, obwohl mehr als tausend Kilometer voneinander entfernt, etwas gemeinsam: Beide wurden in ihrer Kultur, ihrer historischen Entwicklung und ihrem Stadtbild von westlichen Einflüssen geprägt, und beide wurden zu Symbolen für diesen Einfluss, allerdings zu unterschiedlichen Zeiten. Nagasaki war in einer über 200 Jahre dauernden Phase der Abschließung Japans einziges Tor zum Ausland. Nur über dieses "Nadelöhr" hielt das Land von 1639 bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts Handels- und Kulturkontakte zum Westen aufrecht. Für Yokohama dagegen begann erst nach der Mitte des 19. Jahrhunderts und der erzwungenen Öffnung Japans eine Blütezeit. Ursprünglich in ein trockengelegtes Sumpfland gebaut, entwickelten sich die Siedlung und der Hafen rasch zu einem wichtigen Einfallstor für westliche Güter und Ideen bis hin zur Mode. Yokohama wurde so zum Ausgangspunkt der Modernisierung Japans. Bis heute prägen diese frühen Kontakte zum Westen das Stadtbild.

Harada Masamichi (1931 – 1999) hat in jeder der beiden Städte längere Zeit gelebt. Seine fotografischen Impressionen spiegeln die unterschiedlichsten Facetten dieser Weltstädte wider. Mit seinen grafisch geprägten Bildern versucht er die besonderen – für Japan einzigartigen – Stimmungen, die sich durch die Mischung der Kulturen ergeben, einzufangen. Arbeiten des jüngst verstorbenen Fotografen, der international Beachtung gefunden hat, sind vom 29. September bis 24. Oktober in der Universitätsbibliothek zu sehen. Ausstellungseröffnung: 28. September, 17.30 Uhr. Vorträge zu Yokohama (13. Oktober, 18 Uhr c.t.) und Nagasaki (20. Oktober, 18 Uhr c.t.) im Vortragsraum der UB ergänzen die Fotopräsentation.