Presseinformation der Universitätsbibliothek Marburg
Presseinformation vom 25.05.1999
Ausstellung in der Universitätsbibliothek:
Krieg und Revolution in Spanien 1936 - 1939
Nach 60 Jahren Kriegsende in Spanien und Kriegsbeginn in Polen
darf gefragt werden, ob der „Zweite Weltkrieg“ nicht doch schon 1936 in
Spanien begonnen hat, wie gelegentlich gesagt wird. Zu einer Frage wie
dieser muß erinnert werden, was geschehen ist. Dazu soll die vom
16. August bis 24. September in der Universitätsbibliothek gezeigte
Ausstellung einen Beitrag leisten.
Die Ausstellung, konzipiert von Fritz Teppich und Reinhard Schultz („Galerie
Bilderwelt“), wurde 1996 von der Industriegewerkschaft Medien erarbeitet
und seit dem an verschiedenen Orten gezeigt. In Marburg wird die Ausstellung
vom DGB Ortskartell veranstaltet in Verbindung mit dem Institut für
Politikwissenschaft der Philipps-Universität. Die Ausstellung wird
am 16. August in der Universitätsbibliothek mit einem Vortrag von
Prof. Dr. Frank Deppe eröffnet. Darüberhinaus wird über
das Thema in weiteren Begleitveranstaltungen informiert, wie einer Diskussionsrunde
in der Historiker und Politikwissenschaftler den Überlebenskampf der
spanischen Republik aus unterschiedlichen Blickwinkeln darstellen. Neben
den politischen Positionen vom Anarchismus bis zum Stalinismus werden auch
die der Juden, die in Spanien Zuflucht gefunden hatten, und die Emanzipation
der spanischen Frau dargestellt (Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben).
Die Ausstellung führt behutsam durch das schwierige Thema im Spannungsfeld
zwischen dem Faschismus auf der einen und dem breiten Spektrum der Linken
auf der anderen Seite. Sie blättert zunächst die Vorgeschichte
des Bürgerkrieges auf, die Kriesenjahre bis 1933 und die Auseinandersetzungen,
die zu den Neuwahlen im Februar 1936 führten. Ein weiterer Schwerpunkt
führt die Ausstellung in den Beginn des Bürgerkrieges. Unter
der Parole „Amnestie“ gelang ein Wahlsieg der Linken in einem Volksfront
Bündnis der kommunistischen Partei Spaniens mit den Sozialisten, den
bürgerlichen Demokraten und anderen. Im Juli folgte der Putsch des
Militärs. Eine Reihe von Bildern zeigt den Erfolg des Widerstandes,
den das spanische Volk gegen den Offiziersputsch leistete. In dieser Bedrängnis
erhielten die Putschisten militärische Unterstützung von Mussolini
und Hitler, was einen maßgeblichen Einfluß auf den Verlauf
des Bürgerkriegs nahm. Die Ausstellung zeigt sowohl die Versuche anderer
europäischer Staaten, auf die Entwicklung in Spanien Einfluß
zu nehmen, wie auch die Bedingungen unter denen sich die Volksarmee formierte
und Widerstand leistete. Aufgezeigt werden die entscheidenden Kriegsereignisse,
die letztendlich zum Zusammenbruch des Widerstands im März 1939 führten.
Die Ausstellung ist vom 16. August bis zum 24. September 1999 im Foyer
der Universitätsbibliothek, Wilhelm-Röpke-Str.4, 35039 Marburg
zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 9.00 - 21.30 Uhr, Sonntag
13.00 - 21.30 Uhr. Die Ausstellungseröffnung findet am Montag, den
16. August 1999 um 17.00 Uhr statt.