Presseinformationen der Universitätsbibliothek Marburg
- Presseinformation vom 28.04.1999 -
Neue Ausstellung in der Universitätsbibliothek Marburg
vom 17.06. - 25.07.1999
Melanchthon und die Marburger Professoren
Philipp Melanchthon und die Marburger Professoren stehen im
Mittelpunkt einer Ausstellung, die vom 17. Juni an in der Universitätsbibliothek
gezeigt wird. 90 alte Drucke - prächtig gebundene Melanchthondrucke
mit aufschlußreichen handschriftlichen Eintragungen, Lehrbücher
von Marburger Professoren der ersten drei Generationen und einige handschriftliche
Zeugnisse - werden präsentiert. Die Ausstellung gibt Auskunft über
die Entwicklung der zwölf Fächer, die Marburger Studenten im
16. Jahrhundert belegen konnten, und über das akademische Leben in
Marburg in den Regierungszeiten der Landgrafen Philipp (1518-1567), Wilhlem
IV. (1567-2592) und Moritz (1592-1632).
Außer einem Überblick über das Studium im Zeitalter der
Reformation und Konfessionalisierung wird der Einfluß Philipp Melanchthons
auf die Anfänge der Marburger Universität und die Resonanz seiner
Lehrbücher gezeigt. Die Universitäts- und Landeshistoriker zu
Anfang unseres Jahrhunderts haben ihr Augenmerk vor allem auf den theologischen
Autor, den Organisator des Wittenberger Universitätsstudiums und seine
politischen Beziehungen zum Gründer der Marburger Hohen Schule, Landgraf
Philipp, gerichtet. Seit dem Jubiläumsjahr 1997 wird Melanchthon zunehmend
auch als Lehrbuchverfasser, Sachbuchautor, Methodenreformer und Philosoph
wahrgenommen. Heutige Forscher interessieren sich verstärkt für
den umfassend gebildeten Lehrbuchautor Melanchthon, der in allen akademischen
Fächern Summen gezogen und durch seine erstaunliche Sachkenntnis Anregungen
zu künftiger Einzelforschung gegeben hat. Aus dieser Sicht ergaben
sich für die Konzeption der Ausstellung folgende Leitfragen: Wie hat
Melanchthon den Fächerkanon an der Artistenfakultät und in den
höheren Fakultäten beeinflußt? Orientierten sich die Marburger
Professoren an seinen Lehrbüchern?
Gemeinsam mit Theodor Mahlmann, Waltraud Strickhausen und einer Gruppe
Studierender am Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien
(Kirsti Ohr, Petra Schachtner, Jan Seifert, Gideon Stiening und Stefan
Völker) hat Barbara Bauer die Ausstellung entwickelt. Die Ergebnisse
der Quellenforschungen zu den zwölf Fächern werden in einem zweibändigen
Katalog (950 Seiten, ca. 200 Abb.) präsentiert. Der Katalog erscheint
als Band 89 in den Schriften der Universitätsbibliothek Marburg und
kann dort zum Preis von DM 39,- bezogen werden. Die Ausstellung wird am
17. Juni 1999 um 18.30 Uhr in der Universitätsbibliothek, Wilhelm-Röpke-Str.
4, Marburg eröffnet. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 25. Juli
während der Öffnungszeiten Montag - Samstag 9.00 - 21.30 Uhr
und Sonntag 13.00 - 21.30 Uhr.