Ausgehend von der bereits 1990 in der Universitätsbibliothek Marburg
gezeigten Ausstellung zur Biographie Selma Lagerlöfs wurde die wissenschaftliche
Auseinandersetzung mit dem Werk der bedeutenden schwedischen Erzählerin
an der Philipps-Universität fortgesetzt. Der soeben in den Schriften
der Universitätsbibliothek Marburg erschienene Katalog dokumentiert
die aktuelle Ausstellung, die speziell die Rezeption der Werke Lagerlöfs
in Deutschland und dem deutschsprachigen Raum aufzeigt. Der Titel der Ausstellung
Wunderbare Reise ... nimmt Bezug auf den Übersetzungstitel des
Schul- und Kinderbuchs Nils Holgerssons underbara resa genom Sverige
- das weltweit erfolgreichste Werk der Schriftstellerin.
Der Katalog spiegelt den Aufbau der Ausstellung wider und informiert in
zwei ausführlichen Textbeiträgen über die Rezeptionsgeschichte.
Die Verbreitung der Schriften Selma Lagerlöfs in Deutschland wird
chronologisch von 1896 bis 1945 aufgezeigt. Neben in dieser Hinsicht bemerkenswerten
Details ihrer schriftstellerischen Biographie und Zeugnissen der positiven
Resonanz von Seiten ihrer Leserschaft wird ebenfalls die Diffamierungskampagne
gegen Selma Lagerlöf während des Nationalsozialismus dokumentiert.
Darüberhinaus werden die Beziehungen Selma Lagerlöfs zu einigen
deutschen Schriftstellern aufbereitet und die Rezeption ihrer Werke an
Theater- und Filmbühnen aufgegriffen. Außer verschiedenen Übersetzungen
ins Deutsche und vielfältigen Ausgaben der Werke Selma Lagerlöfs
werden Buchbesprechungen und Fotos sowie Briefe an die Verfasserin aufgeführt.
Speziell die Briefe von Kindern an Selma Lagerlöf stellen eine hervorragende
Dokumentationsquelle ihrer Popularität dar. Besondere Bedeutung kommt
einer Auswahl an Beiträgen aus zeitgenössischen und inzwischen
selten gewordenen Zeitschriften bei, die die frühe Rezeption des Lagerlöf
Werkes aufzeigen.
Der Katalog ist auf säurefreiem Papier gedruckt und zum Preis von
DM 15,- bei der Universitätsbibliothek, Postfach 1920, 35008 Marburg,
Fax: 06421/286506, E-mail: verwaltung@ub.uni-marburg.de
zu beziehen.
R. Stegerhoff