Presseinformationen der Universitätsbibliothek Marburg
- Presseinformation vom 15.10.1996 -
"Fuad al-Futaih. Bilder und Objekte"
Ausstellung in der Universitätsbibliothek Marburg vom 5. November bis 3. Dezember 1996.
Veranstaltet vom Fachgebiet Semitistik der Philipps-Universität Marburg
Bei der Vorstellung von Fuad al-Futaih wird nur selten darauf
verzichtet, das Bild von der "Brücke" zwischen den Kulturen
zu bemühen. Der jemenitischen Künstler mit
internationalem Renommée zeigt auch bei dieser Ausstellung
in Marburg Ansichten, die aus einer Traumwelt zu stammen scheinen. Es sind Elemente uralter orientalischer Mythen, die auf Betrachter
gleich welcher Herkunft eine seltsame Faszination ausüben.
Die märchenhafte, zutiefst friedliche Stimmung der Bilder ist
ebenso verlockend, wie ihre geheimnisvolle Symbolik anziehend
wirkt. Dabei sind die Gesichter der - meist weiblichen- Figuren
oft ernst, manchmal ein wenig spöttisch, sie scheinen
entrückt und immer völlig entspannt. Al-Futaihs rauhe
Landschaften mit den eigentümlichen Häusern stammen aus
einer fernen Welt, die nie bedrohlich, aber immer ein wenig
unirdisch wirkt. Reich geschmückt sind beide, Gestalten und
Landschaften, mit wunderschönen Ornamenten, die als das
zeitlose Erbe einer sehr alten arabisch-orientalischen
Ästhetik gelten können.
Fuad al-Futaihs Werk weist die unterschiedlichsten Techniken auf.
Er arbeitet und experimentiert mit Materialien und Farben, schafft
Wandmalereien, Skulpturen und Graphiken. Seine Arbeiten umfassen
Kinderbuchillustrationen und die Gestaltung von Briefmarken und
Medaillen, aber auch Regiearbeiten bei Dokumentarfilmen.
Darüber hinaus sind seine kulturpolitischen Akivitäten
hervorzuheben: Die Eröffnung seiner "Gallery No. 1" in Sana'a
ging vor zehn Jahren mit der Gründung der "Gesellschaft
für Bildende Künstler im Jemen" einher - für beide
Inititativen stellt sich inzwischen der nationale und
internationale Erfolg ein.
Der 1948 geborene al-Futaih studierte in Bagdad und Kairo
Politikwissenschaft und englische Literatur. Zu Beginn der
siebziger Jahre hat er an der Universität Köln
Kunstgeschichte studiert und einen Diplomstudiengang an der
Düsseldorfer Kunstakademie abgeschlossen. Seine
unzähligen internationelen Ausstellungen (u.a. in Frankreich,
Italien, USA, Japan, Ägypten) haben ihm zahlreiche Preise und
Auszeichnungen eingebracht, darunter 1989 den jemenitischen
Nationalpreis für Schöne Künste.
Ausstellungseröffnung am Dienstag, den 5.11.1996, um 18.00
Uhr c.t. im Foyer der Universitätsbibliothek Marburg.
Öffnungszeiten: Mo-Sa 9.00-21.30 Uhr, So 13.00-21.30 Uhr.
Dietmar Haubfleisch