Presseinformationen der Universitätsbibliothek Marburg

- Presseinformation vom 15.02.1996 -

Neue Veröffentlichung der Universitätsbibliothek Marburg

Ahornblätter. Marburger Beiträge zur Kanada-Forschung. 9. Redaktion: Volker Bockholt. Marburg 1996. 197 S.
(Schriften der Universitätsbibliothek Marburg ; 75)
ISBN 3-8185-0199-8 ISSN 0931-7163

Im Februar 1996 ist als Nr. 75 der "Schriften der Universitätsbibliothek Marburg" der neunte Band der "Ahornblätter" erschienen. Die "Ahornblätter" werden im Auftrag der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Kanada der Philipps-Universität herausgegeben. Sie enthalten wissenschaftliche Beiträge über Kanada aus den Bereichen Geschichte, Geographie, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. In einem redaktionellen Teil informieren die "Ahornblätter" über kanadabezogene Aktivitäten an der Marburger Universität.

Der vorliegende neunte Band enthält zehn Aufsätze.

Wilfried von Bredow beschreibt Aspekte der klimatischen Beziehungen zwischen den anglophonen Provinzen der Westküste und Quebec anläßlich des Referendums in Quebec im Oktober 1995.

Der kanadische Schriftsteller Rudy Wiebe plädiert anläßlich des Referendums in Quebec für eine Beteiligung der in den anglophonen Provinzen lebenden Bevölkerung an Abstimmungen über die Zukunft Kanadas.

Acht weitere Aufsätze sind dem Generalthema "Ureinwohner in Kanada" gewidmet. Zu diesem Thema veranstaltete die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kanada in Zusammenarbeit mit der Botschaft von Kanada in Bonn und der Gesellschaft für Kanada-Studien e.V. vom 5. bis 7. Oktober 1995 ein interdisziplinäres Studentensymposium.

Eine Einführung in einzelne grundsätzliche Aspekte des Verständnisses der Kultur kanadischer Ureinwohner gibt der von Shannon Barnes gehaltene Eröffnungsvortrag zum Symposium: "Why we do and think as we do: understanding First Nations People".

Am Beispiel der Haida auf den Queen Charlotte Islands in Britisch Kolumbien beschreibt Thomas Geduhn den Stand der rechtlichen Situation und dessen Auswirkungen auf das wirtschaftliche und politische Handeln kanadischer Ureinwohner.

Christine Sadler analysiert die Bemühungen kanadischer Ureinwohner um eine Verbesserung ihres rechtlichen Status und beschreibt dieses Thema am Beispiel der Bestimmungen über das Self-Government der Ureinwohner.

Eine Darstellung der grundsätzlichen Bedeutung der Indianersprachen für die allgemeine Linguistik gibt Elke Nowak. Der Aufsatz wird abgerundet durch ausgewählte kommentierte Beispiele zur Formen-, Wort- und Satzbildung des Inuktitut, aus denen die Eigenständigkeit und Verschiedenheit der Indianersprachen von den in Europa gebräuchlichen Sprachen ersichtlich wird.

Nina Reuther beschreibt das Liedgut der Salish. Ausgehend von einer groben inhaltlichen Klassifikation der Liedtypen geht sie auf die gesellschaftlichen Funktionen der Lieder und Bezüge zwischen Liedgut und mündlich tradierter Literatur ein.

Hartmut Lutz liefert eine analytische Darstellung der wichtigen Neuerscheinungen kanadischer First Nations Literatur der späten 80er und frühen 90er Jahre.

Pamela Z. Dube und Audrey Huntley beschreiben in zwei Beiträgen die Lebenssituation weiblicher Ureinwohner in Kanada anhand literarischer Werke kanadischer Autorinnen.

Der Band ist zum Preis von DM 20 bei der Universitätsbibliothek Marburg, Postfach 1920, 35008 Marburg, zu beziehen.


Dietmar Haubfleisch