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Titel:Der vielgeschäftige Herr Fischer - ein deutscher Psychologe im Dritten Reich und danach. Gert Heinz Fischer (1909-1993).
Autor:Kumpf, Martin
Veröffentlicht:2014
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/es/2014/0006
DOI: https://doi.org/10.17192/es2014.0006
URN: urn:nbn:de:hebis:04-es2014-00064
DDC: Psychologie
Titel (trans.):The polypragmatic Herr Fischer - A German psychologist in the Third Reich and beyond. Gert Heinz Fischer (1909-1993).
Publikationsdatum:2014-09-25
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
marburg, Nationalsozialismus, Hochschule, Marburg, third reich, university, biography, Psychologe, psychologist, Biographie

Zusammenfassung:
G.H. Fischer promovierte bei E.R. Jaensch in Marburg, wurde während seiner Tätigkeit als Wehrmachtspsychologe 1935 habilitiert und erhielt nach dem Tod von Jaensch 1940 den Ruf nach Marburg als dessen Nachfolger. Er leitete das Institut für psychologische Anthropologie bis 1945 und übernahm Nebentätigkeiten für die Wehrmacht und eine Reihe von NS-Organisationen. Sein Wunsch, in die SS aufgenommen zu werden, wurde nicht erfüllt. Die Fortsetzung seines ohne Erlaubnis aufgenommenen Medizinstudiums, das er teilweise während angeblicher Krankheitszeiten durchführte, wurde untersagt. Ende 1945 wurde er als Professor entlassen, war zeitweilig interniert und beteiligte sich 1949 als psychologischer und medizinischer Experte an einer Illustriertenserie über einen Wunderheiler. Nach einem Versuch, als Psychotherapeut Fuß zu fassen, ging er 1952 in den hessischen Schuldienst und betrieb einen langjährigen erfolglosen Rechtsstreit um seine Rückkehr an eine Hochschule. Als Oberstudiendirektor leitete er eine Ausbildungsstätte für Studienreferendare und ging 1974 in den Ruhestand. Fischer reklamierte in Publikationen antinazistische Aktivitäten, die sich als Erfindungen erweisen.


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