Universitätsbibliothek Marburg

Titel: Schreibkompetenz-Profile in der beruflichen Bildung: heterogen, individuell und schwer interpretierbar?
Autor: Konstantinidou, Liana
Weitere Verfasser: Liste Lamas, Elisa
Veröffentlicht: 2023
URI: https://archiv.ub.uni-marburg.de/ep/0007/2023/312/8605
DOI: https://doi.org/10.17192/obst.2023.101.8605
URN: urn:nbn:de:hebis:04-ep0007-2023-312-86057
Zeitschrift: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie
Publikationsdatum: 2023-08-18
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0

Zusammenfassung:
In the context of digitalisation, literacy skills have become increasingly important in both personal and professional settings. However, studies show that students in vocational education and training (VET) often struggle with literacy tasks. This poses a challenge for educators in terms of addressing the diverse language backgrounds and abilities of learners and individualising teaching approaches. The research project Förderung der allgemeinen Schreibkompetenz nach Lernendenprofilen aims to systematically assess the quality of VET students’ texts, to identify profiles of writing competence and to provide needs-oriented and inclusive teaching recommendations based on these profiles. It relies on a corpus of 1472 texts written by VET students and employs both automated linguistic analysis and expert ratings to identify clusters of students with similar writing competence profiles. The research design, challenges and initial findings of the project are presented in the present paper, highlighting the potential of empirical evidence to shape our understanding of text quality in the specific VET context, and to challenge prevailing narratives about learners’ language background and their literacy skills. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung gewinnen schriftsprachliche Kompetenzen sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld zunehmend an Bedeutung. Studien zeigen jedoch, dass das Lesen und Schreiben von Texten für Lernende in der beruflichen Bildung oft eine Herausforderung darstellt und dass Lehrpersonen Schwierigkeiten haben, das Sprachlehren und -lernen so zu individualisieren, dass es den unterschiedlichen Sprachbiografien und Sprachkompetenzen der Lernenden gerecht wird. Das Projekt Förderung der allgemeinen Schreibkompetenz nach Lernendenprofilen setzt sich zum Ziel, die Qualität von Texten von Berufsschüler:innen systematisch zu erheben, Schreibkompetenzprofile zu identifizieren und bedarfsorientierte und inklusive didaktische Empfehlungen auf der Grundlage dieser Profile zu geben. Den Kern des Projekts bildet ein Korpus von 1472 Berufsschüler:innen-Texten, welche maschinell analysiert und von geschulten Rater:innen evaluiert wurden, um Gruppen von Lernenden mit ähnlichen Schreibkompetenzprofilen zu identifizieren. Der vorliegende Beitrag präsentiert das Forschungsdesign, die Herausforderungen und erste Ergebnisse des Projekts. Er zeigt das Potenzial empirischer Grundlagen für ein besseres Verständnis von Textqualität im spezifischen Kontext der beruflichen Bildung auf und stellt Narrative über den Zusammenhang zwischen sprachlichem Hintergrund und schriftsprachlichen Kompetenzen in Frage.


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