Zusammenfassung:
Mit der Studie „Professionelle Leitung und Qualifizierung Ehrenamtlicher. Eine Perspektiventriangulation“ wird ein erster Zugang zu diesem erwachsenenpädagogischen Arbeitsbereich verschafft, der noch weitgehend unerforscht ist und bei dem bisher auf wenig empirisches noch auf Erfahrungswissen zurückgegriffen werden kann. Es zeigt sich, dass gerade Erwachsenenbildner mit ihren organisatorischen, beraterischen und lehrenden Kompetenzen (vgl. Fuhr 1991, S. 70) einen wichtigen Beitrag zur (weiteren) Professionalitätsentwicklung in dem Feld darstellen. Die sich ergebenden Aufgaben wie Entwicklung von entsprechenden Engagementstrukturen in Vereinen und Organisationen, Unterstützung von Engagement, Prozess- und Entwicklungsbegleitung, Durchführung von Weiterbildungen, die an selbstgesteuerte Lernprozesse anknüpfen, sowie Qualifizierungsberatung der Ehrenamtlichen, können und sollten verstärkt von (Erwachsenen-) Pädagogen professionell geleistet werden.
Die im Folgenden dargestellten Ergebnisse beruhen auf einer qualitativen Untersuchung in drei unterschiedlichen Organisationen. Anhand eines mehrdimensionalen Zugangs – befragt wurde in diesen Organisationen jeweils ein Vertreter der Organisationsebene, einer der Professionsebene sowie einer der Freiwilligen – wird ein möglichst umfassender Einblick in dieses Berufsfeld verschafft. In den Daten bilden sich drei Typen von Ehrenamtsarbeit ab – aufgaben-, personen-, partizipationsbezogene Ehrenamtsarbeit – die sich im Freiwilligenmanagement zwischen „Führung ehrenamtlichen Personals“, „persönliche Beziehungsarbeit“ und „pädagogisch gesteuertes Mithandeln“ spiegeln. Diese Typen von Ehrenamtsarbeit bilden die Grundlage dafür, wie sowohl Leitung als auch Qualifizierung professionell gestaltet wird.