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Titel:Untersuchung der mechanischen Beständigkeit von Glattflächenversieglern während der Multibracketbehandlung : eine in vitro Studie
Autor:Derschang, Jonas Matthias
Weitere Beteiligte: Korbmacher-Steiner, Heike Maria (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2020
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2020/0454
DOI: https://doi.org/10.17192/z2020.0454
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2020-04543
DDC:610 Medizin
Publikationsdatum:2020-12-22
Lizenz:https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0

Dokument

Schlagwörter:
in vitro, Glattflächenversiegelung, Kieferorthopädie, Lichtalterung, Zahnputzabrasion, Kausimulator, Thermocycling, Pulver-Wasserstrahlreinigung

Zusammenfassung:
Ziel der Arbeit: White Spot Läsionen sind eine mögliche, unerwünschte Nebenerscheinung bei der Behandlung mit festsitzenden Apparaturen. Die Glattflächenversiegelung stellt ein von der Mitarbeit des Patienten unabhängiges, klinisches Vorgehen dar, welches Demineralisationen vorbeugen soll. Ziel dieser in vitro Arbeit war es fünf Glattflächenversiegler auf ihre thermomechanische Beständigkeit zu untersuchen. Material und Methode: 125 humane Front- und Eckzähne wurden randomisiert in 6 Versuchsgruppen eingeteilt: Dabei dienten 20 Zähne als unversiegelten Kontrollgruppe (Gruppe A). Alle übrigen Zähne wurden in die Gruppen B: Pro Seal® (Fa. Reliance Orthodontics), C: Light Bond TM (Fa. Reliance Orthodontics), D: Clearfil TM Protect Bond (Fa. Kuraray), E: Ortho Solo TM (Fa. Ormco) sowie Gruppe F: Protecto® CaF2 Nano (Fa. BonaDent) aufgeteilt. Je eine Zahnprobe der Gruppen B-F diente der Anfertigung von unbelasteten Referenzaufnahmen des jeweiligen Materials. Die übrigen Proben wurden einem simulierten, zweijährigen Abnutzungs- und Alterungsprozess bestehend aus künstlicher Alterung durch Thermocycling und Lichtexposition, Kausimulation in einem Kausimulator, Zahnputzsimulation in einem Putzroboter, sowie Pulver-Wasserstrahl Reinigung mit Calciumcarbonatpulver unterworfen. Die Oberflächenbeschaffenheit der Testproben wurde mit Hilfe rasterelektronenmikroskopischer Aufnahmen (REM) und energiedispersiver Röntgenspektroskopie (REM-EDX) quantitativ und qualitativ untersucht. Die Statistische Auswertung erfolgte mittels Mann-Whitney U-Test oder Kruskal-Wallis Test ( =0,05) Ergebnis: Die mit Pro Seal® (Gruppe B) versiegelten Proben zeigten die größte mechanische Belastbarkeit mit den geringsten Substanzverlusten aller Gruppen. Bereits deutlich größere Defekte wurden bei Gruppe D: Clearfil TM Protect Bond beobachtet. Bei allen übrigen Gruppen wurde ein nahezu vollständiger Versiegelungsabtrag festgestellt. Weiterhin war kein untersuchter Glattflächenversiegler in der Lage, den mechanischen Belastungen vollkommen standzuhalten. Schlussfolgerung: Basierend auf den Beobachtungen der vorliegenden Studie lässt sich die Glattflächenversiegelung als eine Möglichkeit der Kariesprophylaxe beschreiben, welche nie ausschließlich, sondern stets in Kombination mit anderen Methoden Anwendung finden sollte. Es bedarf weiterer in vitro und in vivo Studien, welche die mechanische Belastbarkeit der Glattflächenversiegler untersuchen und den Indikationsbereich der Glattflächenversiegelung im Kontext der kieferorthopädischen Kariesprophylaxe festlegen.


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