Zusammenfassung:
a. Sind selbstadhäsive Füllungsmaterialien praxisreif?
Um diese Frage zu beantworten sind im Rahmen dieser Arbeit die Haftwerte eines selbstadhäsiven Füllungsmaterials mit den Haftwerten anderer Adhäsivsysteme verglichen worden.
b. Material und Methode:
Für die Durchführung der Versuchsreihe wurden 20 menschliche kariesfreie Weisheitszähne okklusal präpariert (L: 4 mm, B: 3 mm, T: 4 mm) und anschließend nach dem Zufallsprinzip in fünf Gruppen à vier Zähne aufgeteilt. Die Kavitäten wurden wie folgt vorbehandelt und gefüllt: Gruppe I Syntac TE + Empress direkt, Gruppe II: SAF à 2 x 2mm Schichten, Gruppe III: SAF als Lining + EcuSphere, Gruppe IV: Luxabond + EcuSphere, Gruppe V: Teco + EcuSphere. Anschließend wurden die Zahnwurzeln abgetrennt und die Zahnkronen mit einer Diamantsäge in 0,9 x 0,9 mm dicken Stäbchen zersägt. Die hergestellten Stäbchen wurden für drei Monate in destilliertem Wasser bei 37°C gelagert, um sie anschließend an einer Abzugmaschine anzuspannen und mittels der Microtensile-Untersuchung die Haftwerte zwischen dem Dentin und dem Füllungsmaterial zu messen. Die Adhäsivkraft (MPa) wurde aus der gemessenen Zugkraft (N) und der Querschnittfläche des Stäbchens (mm²) wie folgt berechnet: MPa = N/mm². Nach der Microtensile-Untersuchung wurden einige Proben mit dem REM untersucht, um die Frakturart zu bestimmen.
c. Ergebnisse:
Bereits während der Scheiben- und Stäbchenherstellung kam es zu Füllungsverlusten in Gruppe II und III, so dass in Gruppe II keine Stäbchen mit intakter Füllung für die Microtensile-Untersuchung verwendet werden konnten. Bei der Bestimmung der Zugkraft stellt man einen signifikanten Unterschied (p > 0,05) zwischen den Kontrollgruppen Gr. I: 18,2 ± 5,5 MPa; Gr. IV: 31,1 ± 7,7 MPa; Gr. V: 25,6 ± 8,1 MPa und den Testgruppen Gr. II: 0 MPa; Gr. III: 8,145 ± 11MPa fest.
Schlussfolgernd ist das getestete selbstadhäsive Füllungsmaterial noch nicht praxisreif, denn es hat sich weder als selbstadhäsives Füllungsmaterial noch als Lining erweisen können.