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Titel:Microleakage-Untersuchung von Wurzelkanalfüllungen nach unterschiedlichen Abschlussspülungen: drei klassische Wurzelkanalsealer im Vergleich
Autor:Hansen, Christian
Weitere Beteiligte: Roggendorf, Matthias (PD Dr.)
Veröffentlicht:2018
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2018/0442
DOI: https://doi.org/10.17192/z2018.0442
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2018-04429
DDC: Medizin
Titel (trans.):Microleakage study of root canal fillings after different final rinses: three classical root canal sealers in comparison
Publikationsdatum:2018-11-12
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
citricacid;, chx, natrium hypochlori, chemical cleaning, rootcanaltreatment, tubliseal, sealing efficiency, sodium ascorbat, sealer settings, ahplus, tubli-seal, Sealer,Wurzelkanalbehandlung,Spüllösung,Chemische Aufbereitung,Sealer Effizienz,ah plus, natrium ascorbat, chx, irrigation solution, apexit

Zusammenfassung:
Hintergrund und Ziele Die chemische Reinigung und Desinfektion des Wurzelkanalsystems findet durch Spül-lösungen statt. Eine vollständige Trocknung der Wurzelkanäle und ihrer zahlreichen Verästelungen ist technisch nicht zu garantieren, so dass Reste der Spüllösungen im Kanalsystem verbleiben. Die Vielzahl der auf den Markt kommenden neuen Wurzelka-nalsealer in Kombination mit den heute üblichen Spüllösungen lässt die Frage auf-kommen, in wieweit die Restfeuchtigkeit aus dem verzweigtem Wurzelkanalsystem das Abbindeverhalten der Sealer beeinflusst und damit die Dichtigkeit der Wurzelfüllung verändert. Ziel der Studie war es somit herauszufinden, welche Sealer-Spüllösung-Kombination den positivsten Effekt auf die Dichtigkeit der Wurzelfüllung hat. Material und Methode 150 humane, extrahierte Zähne mit geradem Kanalverlauf entsprechend der Schneider-Klasse I [99] wurden in drei experimentelle Gruppen und in fünf Untergruppen mit jeweils 10 Zähnen aufgeteilt. Eine Untergruppe diente dabei als Kontrollgruppe. Nach der Trepanation wurden die Proben maschinell bis .04/#45 aufbereitet. Als Wechsel-spülung wurden Natriumhypochlorit (5%) und Zitronensäure (40%) verwendet. Nach Rekontamination des Wurzelkanals mit der die Untergruppe definierenden Spülflüssig-keiten, EDTA (15%), Natriumascorbat (10%), CHX (2%) oder Wasser und schemati-scher Überschuss-Entfernung, wurden die jeweiligen Sealer nach Hersteller-empfehlung an gemischt, mit einem Lentulo in die Wurzelkanäle eingebracht und der Wurzelkanal mit Hilfe der Zentralstifttechnik abgefüllt. Eine der vier Gruppen diente als Kontrollgruppe und wurde, anstelle rekontaminiert zu werden, vollständig getrocknet. Die Sealer härteten danach sieben Tage in einer feuchten Kammer bei 37°C aus. Nachdem die Zähne mit zwei Schichten Nagellacks versiegelt und die Wurzelspitzen bis zum Erscheinen des Guttapercha-Stiftes abgetrennt wurden, folgte im Anschluss ein Farbstoffpenetrationstest in 5%iger Methylenblau-Lösung. Die getesteten Zähne wurden dann mit ihrer apikalen Spitze auf einer Glasplatte mit Bond befestigt und an-schließend mit Epoxidharz eingebettet. Mit Hilfe einer Innenlochsäge konnten die Proben in 1 mm starke Sägeschnitte aufgegliedert werden. Die Beurteilung der Farbstoff-penetration erfolgte unter einem Auflichtmikroskop bei 30facher Vergrößerung. Ergebnisse Die Studie zeigt, dass die verschiedenen Spüllösungen die Eigenschaften der hier verwendeten Sealer unterschiedlich beeinflussten. Die höchsten Undichtigkeiten traten bei dem auf Zinkoxid-Eugenol basierenden Sealer Tubli-Seal auf. Vor allem bei den Abschlussspülungen mit Ascorbat und CHX traten sehr hohe Werte für die linearen Penetrationstiefe auf. Zwischen AH Plus und Apexit konnten keine signifikanten Unter-schiede ermittelt werden, wobei allerdings die Dichtigkeit abhängig von der Kontamina-tionsflüssigkeit war. Der Sealer Apexit wies von allen Spüllösungen die geringsten Undichtigkeiten auf. Die größten Undichtigkeiten traten bei CHX auf. Alle drei Sealer hatten in diesem Zusammenhang äußerst schlechte Ergebnisse, nur Tubli-Seal wies in Kombination mit Ascorbat noch schlechtere Ergebnisse auf und somit die schlechtesten aller untersuchten Kombinationen. EDTA hatte den geringsten Einfluss auf die Dichtigkeit aller Sealer. Schlussfolgerungen Eine weitgehende Trocknung des Kanalsystems ist nach wie vor äußerst wichtig, da sowohl die klassischen wie auch neuere Sealer sehr empfindlich auf Feuchtigkeit rea-gieren können. Aber nicht grundsätzlich hat die Kontamination mit einer Flüssigkeit einen negativen Effekt auf das Abdichtungsverhalten, sondern die Art der Flüssigkeit. Insbesondere ist also im Zusammenhang mit unterschiedlichen Spüllösungen darauf zu achten, welcher Sealer benutzt wird und in wieweit die als Abschlussspülung einge-setzte Spüllösung diesen in seinem Abdichtungsverhalten beeinflusst. Nicht jeder Sealer erbringt mit den verschiedenen Spüllösungen identische Abdichtungseigen-schaften.


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