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Titel:Die Rolle der Hyaluronsäure als Leberfunktionsparameter
Autor:Stresemann, Andreas
Weitere Beteiligte: Ernst, Michael (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2011
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2011/0838
DOI: https://doi.org/10.17192/z2011.0838
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2011-08381
DDC: Medizin
Titel (trans.):The role of hyaluronic acid as a liver function parameter
Publikationsdatum:2011-12-19
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Hyaluronsäure, hyaluronic acid, Leberfunktion

Zusammenfassung:
Zusammenfassend scheint bei den Untersuchungsergebnissen dieser klinischen Studie die Hyaluronsäure zur Bestätigung oder Schweregraduierung einer Lebererkrankung gut geeignet, zur Früherkennung jedoch ungeeignet zu sein. Wie alle vorausgehenden Berechnungen und Auswertungen zeigen, besteht bei der Hyaluronsäure kein hoher Korrelationskoeffizient zu herkömmlichen Leberparametern und ebenfalls eine in unserem Kollektiv zu geringe Sensitivität bezüglich bestehender Lebererkrankung. Hier zeigt die Hyaluronsäure bei einer Gesamtzahl von 20 klinisch bekannten Lebererkrankungen (Steatosis, Zirrhose und Metastasen) nur viermal einen pathologischen Wert (Sensitivität von 20 %) und bei den selbstdefiniert „Leberkranken“ (Mindestanzahl pathologischer Leberwerte mit oder ohne Lebererkrankung) eine Sensitivität von 26 %. Trotz hoher Übereinstimmung zur Aspartataminotransferase (ASAT) aus der Enzymgruppe und zum Albumin aus der Synthesegruppe stellt die Hyaluronsäure - wegen ebenfalls zu schlechter Sensitivität der ASAT (43 %) und der deutlichen Unterlegenheit zur Sensitivität des Albumins (92,8 %) - keinen diagnostischen Zugewinn dar. Auch die deutliche Übereinstimmung mit dem Bilirubin als Cholestaseparameter wird durch dessen mäßige Sensitivität in seiner Aussagekraft eingeschränkt. Die höchste Sensitivität und Spezifität zur Erkennung von Leberfunktionsstörungen lässt sich vermutlich durch die Kombination bestimmter Laborparameter, z.B. zu wie in Kapitel 2.10 beschriebenen Fibrosescores, und nicht durch Einzelparameter erzielen. Bei schlechter Sensitivität der Hyaluronsäure wies diese eine maximale Spezifität von 100% auf, d.h. keine falsch positiven Werte. Der vergleichende MEGX-Test zeigte eine bessere Sensitivität aber schlechte Spezifität mit 50% falsch positiven Ergebnissen, was in hoher Störanfälligkeit des Tests begründet liegt. Da es um die sensitive Früherkennung von Leberfunktionsstörungen ging, konnte die Hyaluronsäure bei unseren Untersuchungen auch den aufwendigen Leberfunktionstest nicht ersetzen und scheint als hochsensitive, präoperative Markersubstanz für die Leberfunktion nicht geeignet. Aufwendigere, dynamische Funktionstests nach Transplantationen scheinen ebenfalls durch die schlechte Sensitivität der Hyaluronsäure durch diese nicht abgelöst zu werden.


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