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Titel:Mechanismen der GSK-3-Beta-vermittelten Regulation des onkogenen Transkriptionsfaktors NFATc2 im Pankreaskarzinom
Autor:Dobes, Sandra
Weitere Beteiligte: Ellenrieder, Volker (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2011
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2011/0370
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2011-03709
DOI: https://doi.org/10.17192/z2011.0370
DDC: Biowissenschaften, Biologie
Titel (trans.):Insights into GSK-3beta-mediated regulation of the oncogenic transcription factor NFATc2 in pancreatic cancer.
Publikationsdatum:2011-06-28
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
transcription factor, Transkriptionsfaktor

Zusammenfassung:
GSK-3-Beta ist eine multifunktionelle Kinase, deren Deregulation mit mehreren Erkrankungen, wie z.B. Diabetes, Alzheimer oder Krebs assoziiert ist. Ursprünglich wurde ihr eine tumorhemmende Rolle aufgrund ihrer Beteiligung im Wnt-Beta-Catenin-Signalweg zugeschrieben. Neueste Erkenntnisse enthüllten jedoch eine entscheidende pro-proliferative Rolle im Pankreaskarzinom, welche mit einem aggressiven Phänotyp einhergeht. GSK-3-Beta ist überdies ein Hauptmodulator der Calcineurin/NFAT-Signalkaskade. In T-Zellen vermittelt sie die Phosphorylierung von NFATc2 im Zellkern und leitet dadurch einen nukleären Export ein. Eigene Vorarbeiten konnten mehrere entscheidende, NFAT-vermittelte Mechanismen der Wachtumsstimulation im Pankreaskarzinom identifizieren. Über aktivierende bzw. hemmende Mechanismen des NFAT-Metabolismus im Tumor gibt es bisher nur unzureichende Erkenntnisse. Ziel dieser Arbeit war es, eine mögliche GSK-3-Beta-NFATc2-Interaktion im Pankreaskarzinom zu charakterisieren und den Einsatz von GSK-3-Beta-Inhibitoren zur spezifischen Hemmung von NFATc2 zu evaluieren. Hierbei konnte ein neuer, phosphorylierungsabhängiger GSK-3-Beta/NFATc2-Signalweg identifiziert werden, welcher wesentlich zum Wachstum von Pankreaskarzinomzellen beiträgt. Mechanistisch beobachteten wir, dass GSK-3-Beta drei konservierte Serine in der SP2-Region des NFATc2-Proteins phosphoryliert und dieses dadurch vor einem raschen Abbau im Zellkern bewahrt. Durch zielgerichtete Mutagenese konnte gezeigt werden, dass die konstitutive Phosphorylierung der SP2-Region mit einem verstärkten Tumorwachstum in vitro und in vivo einhergeht. Weiterhin konnten wir den onkogenen Transkriptionsfaktor STAT3 als NFATc2-Partnerprotein identifizieren und erstmals zeigen, dass GSK-3-Beta pSP2-unabhängig einen nukleären NFATc2-STAT3-Komplex rekrutiert und damit die Transaktivierung eines NFAT-responsiven Promotors verstärkt. Zusammenfassend wurde eine onkogene Rolle von GSK-3-Beta im Pankreaskarzinom charakterisiert, welche über die vielschichtige Regulation des onkogenen NFATc2-Transkriptionsfaktors vermittelt wird. Dabei wird einerseits die Stabilität des NFATc2-Proteins durch SP2-Phosphorylierung erhöht und andererseits wird die transkriptionelle Aktivität, unabhängig von der SP2-Phosphorylierung, durch Stabilisierung einer NFATc-2-STAT3-Interaktion induziert. Somit beschreibt diese Arbeit einen neuen onkogenen Signalweg und enthüllt neue Perspektiven für therapeutische Ansätze.


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