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Titel:Die Bedeutung der extrakorporalen Membranoxygenierung im Vergleich mit konventionellen Beatmungsstrategien in der Therapie des akuten Lungenversagens (ARDS)
Autor:Stephan, Sebastian
Weitere Beteiligte: Max, Martin (Dr.)
Veröffentlicht:2009
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2009/0302
DOI: https://doi.org/10.17192/z2009.0302
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2009-03022
DDC: Medizin
Titel (trans.):The meaning of extracorporeal membrane oxygenation in the therapy of acute respiratory distress syndrome.
Publikationsdatum:2009-05-05
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Multiorganversagen, Extracorporeal Membrane Oxygenation, Extrakorporale Membranoxygenation, ALI, ECMO, Künstliche Beatmung, akutes Lungenversagen, Acute Respiratory Distress Syndrome, acute lung injury, MOV, ARDS, akutes respiratorisches Versagen, maschinelle Ventilation

Zusammenfassung:
Das “acute respiratory distress syndrome“ (ARDS) ist gekennzeichnet durch eine schwere respiratorische Insuffizienz. Bei seiner Behandlung kommen verschiedene Therapiemaßnahmen und Behandlungsalgorithmen zum Einsatz. Unklar ist dabei die Wertigkeit der ECMO-Therapie im Vergleich zur konventionellen Behandlung. Die vorliegende Arbeit beschreibt den Krankheitsverlauf von 98 Patienten, von denen ein Teil ausschließlich mit maschineller Ventilation, der andere Teil zusätzlich mit extrakorporaler Membranoxygenierung (ECMO) behandelt wurde. Durch eine retrospektive Auswertung soll geklärt werden, ob sich die Überlebensraten je nach angewendeter Therapie unterscheiden. Insgesamt konnte eine Überlebensrate von 54% erzielt werden. Dabei überlebten 65% der Patienten, die ausschließlich mit maschineller Ventilation behandelt wurden. In der ECMO-Gruppe war die Überlebensrate mit 44% signifikant niedriger, wobei Patienten, die später die ECMO-Behandlung erhielten, schon bei Aufnahme eine deutlich eingeschränktere Lungenfunktion mit ausgeprägterer Gasaustausch-störung hatten. Daraus folgt, dass der Schwere der Gasaustauschstörung möglicherweise doch eine größere Bedeutung für das Überleben zukommt als bisher angenommen. . Desweiteren konnte gezeigt werden, dass die Überlebensrate je nach prädisponierendem Ereignis zwischen 61 und 39 Prozent schwankte. Überlebende Patienten waren im Durchschnitt jünger, wiesen einen niedrigeren Apache II-Score auf, und hatten schon bei Aufnahme eine geringere Lungenschädigung. Abschließend sollte untersucht werden, ob in den ersten Tagen nach Anschluss an die ECMO bestimmte Parameter einen Hinweis auf das Ansprechen bzw. das Versagen der ECMO-Therapie geben können. Es zeigte sich wiederum, dass auch hierbei der PaO2/FiO2-Ratio eine besondere Bedeutung zukommt. Die zu allen Messzeitpunkten niedrigeren Atemwegsspitzendrücke bei den Überlebenden sind möglicherweise ein Hinweis dafür, dass die durch ECMO ermöglichte Dissoziation von CO2-Abatmung und Oxygenierung mit niedrigeren Beatmungsdrücken die Ausheilung der Lungenschäden begünstigt hat. Ob hier eines der Hauptziele der ECMO-Behandlung liegt müssen weitere Studien klären.


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