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Titel:Transport der Myeloperoxidase in die azurophilen Granula von HL-60 Zellen
Autor:Gerecitano-Schmidek, Mireille
Weitere Beteiligte: Hasilik, A. (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2008
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2008/0708
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2008-07089
DOI: https://doi.org/10.17192/z2008.0708
DDC: Medizin
Titel (trans.):Targeting myeloperoxidase to azurophilic granules in HL-60 cells
Publikationsdatum:2008-11-24
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Peroxidase, Azurophilic granules, Transportweg MPO, Azurophile Granula, Targeting, MPO, Myeloperoxidase

Zusammenfassung:
Das kationische Hämoprotein Myeloperoxidase (MPO) ist Bestandteil der azurophilen Granula der neutrophilen Granulozyten. In dieser Studie sollte ein möglicher Transportweg dieses Enzyms in die azurophilen Granula von HL-60 Zellen untersucht werden. Als Arbeitsgrundlage diente die Entdeckung, dass das ebenfalls positiv geladene Lysozym durch Bindung an das Chondroitinsulfat (CS) des Serglycins (Kolset et al., 1996) in die Lysosomen transportiert wird (Lemansky und Hasilik, 2001). Die Affinitätschromatographie zeigte, dass reife MPO mit gleicher Bindungsstärke wie proMPO an CS-Sepharose bindet. Dies belegt, dass die gesamte MPO mit den GAGSeitenketten von Serglycin interagieren kann und könnte bedeuten, dass das Propeptid nicht alleine, wie von Andersson et al. (1998), und Bülow et al. (2002) postuliert, für den Transport der MPO entscheidend ist. Die Absenkung des pH-Wertes auf 3,5, was zu einer Teil-Entladung der Glucuronsäurereste (pKa 3,6) führt, hatte keinen Einfluss auf die Bindung der MPO an die CS-Sepharose. Ein pH-abhängiger Abkopplungsmechanismus der MPO vom Serglycin ist somit nicht zu erwarten, was mit früheren experimentellen Befunden gut übereinstimmt (Hasilik et al., 1984). Das Sortieren der MPO und des Serglycins in die azurophilen Granula geschieht bei HL-60 Zellen nur zu etwa 50%. Es konnte gezeigt werden, dass unter dem Einfluss von TPA der überwiegende Teil der restlichen Menge von MPO (39%) bzw. des Serglycins (44%) sezerniert werden. Diese Effekte auf das targeting lassen den Schluss zu, dass das basische MPO-Protein und das saure Proteoglykan Serglycin evtl. als Verbund in die Granula transportiert werden. Die Ausbildung solcher Komplexe konnte nach Markierung von HL-60 Zellen mit [35S]Sulfat und Quervernetzung mit DSP mittels Koimmunpräzipitation nachgewiesen werden. Das Auftragen der in Anwesenheit von TPA-sezernierten Proteine auf eine CSSepharose-Säule führte zur Bindung von verschiedenen Polypeptiden. Dieses Ergebnis spricht dafür, dass Serglycin neben der MPO auch andere, vermutlich kationische Proteine binden und möglicherweise in die azurophilen Granula transportieren kann.Als eine Negativkontrolle für den Serglycin-Transportweg wurde das Procathepsin D untersucht. Dieses lysosomale Enzym, mit nicht ausgeprägtem basischen Charakter, band zwar an CS-Sepharose, jedoch war diese Bindung so schwach, dass kationische Proteine das Procathepsin D in HL-60 Zellen wahrscheinlich vom Serglycin verdrängen würden.


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