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Titel:Molekulare Charkterisierung von Methicillin-resistenen Staphylococcus aureus mittels spa-Typisierung
Autor:Wewers, Kristina
Weitere Beteiligte: Mutters, Reiner (Prof, Dr)
Veröffentlicht:2008
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2008/0301
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2008-03015
DOI: https://doi.org/10.17192/z2008.0301
DDC: Medizin
Titel (trans.):molecular characterization of methicillin-resistent staphylococcus aureus by spa-typing
Publikationsdatum:2008-04-11
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Pulsfeld-Gelelektrophorese, MRSA, Spa typing, Spa Typisierung, DNS-Sequenz, Protein A

Zusammenfassung:
Methicillin-resistente Staphylococcus aureus gehören zu den Haupterregern nosokomialer Infektionen, die von leichten Weichteil- und Hautinfektionen bis hin zur Pneumonie oder Sepsis auch zu lebensbedrohlichen Erkrankungen wie das Toxic Shock Syndrom (TSS) reichen. Die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen, insbesondere Methicillinresistenz, stellt eines der größten Probleme der Krankenhaushygiene und der Infektiologie dar. Die Typisierung und Charakterisierung der MRSA-Stämme ist Grundlage für ein fundiertes Infektionsmanagement. In der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass die spa-Typisierung eine geeignete Methode zur Charakterisierung von MRSA-Stämmen ist. In ihrem Differenzierungsgrad ist die Methode gegenüber der Pulsfeldgelelektrophorese (PFGE), die als Goldstandard angesetzt wird, als gleichwertig anzusehen. Bei der Charakterisierung der aus Stuhl gewonnenen Proben durch beide Methoden zeigte sich eine überwiegende Deckung der Ergebnisse. Beim Vergleich von Patientenproben mit manifester MRSA-Infektion ergab sich eine vollständige Übereinstimmung der Ergebnisse. Zudem besticht die spa-Typisierung als Methode mit dem Vorteil des erheblich geringeren Zeitaufwandes, der niedrigeren Kosten und der weniger komplizierten technischen Laborarbeit. Diese Überlegenheiten der spa-Typisierung sind vor allem durch die Entwicklung der Datenbank-basierten Sequenzanalyse (www.staphtype.ridom.de) und der dazugehörigen Software (RidomStaph(R))hervorgetreten, mit der auch die Ergebnisse dieser Arbeit ermittelt wurden. Daraus ergibt sich zusätzlich als entscheidender Vorteil, dass die ermittelten Daten interpretationsfrei beurteilt werden können und die Möglichkeit besteht, diese per elektronischem Datenaustausch schnell mit anderen Laborergebnissen oder der Datenbank im Internet zu vergleichen. Diese Punkte zusammen mit den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit sprechen für die Befürwortung der Etablierung der spa-Typisierung als Charakterisierungsmethode von MRSA-Stämmen. Krankenhausspezifische MRSA-Muster lassen sich sicher darstellen und Infektionsketten rekonstruieren, sodass eine Routinediagnostik mit Stammtypisierung von MRSA konsequent die Aufdeckung von Infektionswegen unterstützt und infolge dessen eine systematische Isolierung möglich ist. Diese Art der Isolierung fördert die Reduktion von Behandlungskosten in erheblichen Maßen. Alle hier ermittelten Vergleichswerte der spa-Typisierung zeigen sie als überaus wertvolle und gleichwertige ergänzende Methode zu den etablierten Standardmethoden bei Langzeitstudien. Mit den vorliegenden Ergebnissen wird die Überlegenheit der Methode für die Routinediagnostik und den Einsatz bei Ausbruchsituationen aufgrund der oben genannten Vorteile unterstrichen.


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