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Titel:Langzeitergebnisse der transjugulären Portkatheterimplantation
Autor:Vogt, Michael Oliver
Weitere Beteiligte: Wagner, Joachim (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2007
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2008/0066
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2008-00668
DOI: https://doi.org/10.17192/z2008.0066
DDC: Medizin
Titel (trans.):Longterm results of transjugular Portkatheterimplantation
Publikationsdatum:2008-01-25
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Portkatheter, Vena jugularis intera, Port, Internal jugular vein, Longterm, Portkatheter, Portkatheter

Zusammenfassung:
Die ultraschall- und durchleuchtungsgesteuerte Anlage eines Portkatheters hat in dieser Studie bei 298 von 299 Patienten komplikationsfrei funktioniert. Dies ist ein sehr hoher Prozentsatz erfolgreicher Implantationen, der aber in der Literatur durchaus Bestätigung findet. So zeigte eine Metaanalyse der Ergebnisse verschiedener Studien von Randolph et al. 1996 ein signifikant geringeres Risiko von Komplikationen im Rahmen der Portimplantation unter Ultraschallkontrolle im Vergleich zur sogenannten Blindpunktion. Hierbei wurde eine Risikoreduktion unter Ultraschallkontrolle von 74% für die Vena jugularis interna und 89% für die Vena subclavia festgestellt. Dies entspricht einer Gesamtrisikoreduktion von 78% unter Ultraschallkontrolle für beide 47 Diskussion Zugangswege zusammen. Dass es sich bei der ultraschallgesteuerten Anlage des zentralvenösen Katheters über die Vena jugularis interna um ein besonders komplikationsarmes und sicheres Verfahren handelt, zeigen auch die Studien von Denys et al. und Teichgraber et al. So finden sich in einzelnen Studien schwerwiegende Komplikationen in weniger als 0,5% der Eingriffe. Der Pneumothorax, eine häufigere Komplikation der Blindpunktionen insbesondere bei Zugang über die Vena subclavia (Trerotola et al., 2000) wird in keiner der aktuelle Studien als Komplikation erwähnt. Auch in unserer Studie ist er nicht als Komplikation aufgetreten. Die einzige eingriffsbedingte Komplikation in der vorliegenden Untersuchung war die Fehlpunktion der A. carotis communis in einem Fall, glücklicherweise ohne bleibenden Schaden. Vergleicht man Studien mit Zugängen über die Vena subclavia (Vardy et al.2004, Marcy et al.2005, Leinung et al.2002) zeigt sich dort eine deutlich höhere Komplikationsrate. Weiterer entscheidender Faktor für die Wahl des Zugangsweges sind die thrombotischen Katheterdysfunktionen. Auch hier ist der Zugang über die Vena jugularis interna signifikant überlegen. Generell zeigt sich, dass Ports im Vergleich zu anderen zentralvenösen Zugängen eine sehr komplikationsarme Alternative darstellen. Die Rate an Infektionen und Thrombosen ist deutlich geringer als bei anderen zentralvenösen Kathetern. Bereits entstandene thrombotische Verschlüsse können mit gutem Erfolg wieder rückgängig gemacht werden. Schäden durch Kompression und Dislokation sind mit dem Zugangsweg über die Vena jugularis interna nur sehr selten zu erwarten, dies bestätigte sich auch in der vorliegenden Studie. Diese Ports haben eine lange Verweildauer und sind äußerst patientengerecht in der Handhabung. In den Gesprächen mit Patienten und Angehörigen hat sich sehr oft eine hohe Zufriedenheit mit dem System gezeigt. Der Zugang über die Vena jugularis interna hat als weiteren Vorteil die geringere Stenoserate der zum Zugang benutzten Venen nach Entfernung des Katheters. Schillinger et al. haben angiographisch 2 vergleichbare Patientenkollektive von jeweils 50 Personen untersucht und festgestellt, dass in der Gruppe der Patienten mit Zugang über die Vena jugularis interna eine Stenoserate von 10% nachzuweisen war. Hingegen zeigte sich in der Gruppe mit Zugang über die Vena subclavia eine Stenose in 42% der Fälle. Die Kosten des radiologischen Eingriffs einschließlich der Nachsorgekosten sind ebenfalls geringer als bei einer chirurgischen Portanlage. 48 Diskussion In der Summe zeigt sich, dass die ultraschall- und durchleuchtungsgesteuerte Portanlage über die Vena jugularis interna ein sicheres, komplikationsarmes und patientenorientiertes Verfahren darstellt. Es ist vergleichbaren zentralvenösen Kathetern überlegen und sollte, dort wo es verfügbar ist, Mittel der Wahl sein.


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