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Titel:Vergleichende Analyse zweier computerassistierter Techniken zur Ausmessung lateraler Röntgenaufnahmen der Lendenwirbelsäule des Menschen
Autor:Geisel, Tobias
Weitere Beteiligte: Pfeiffer, Michael ( Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2007
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2007/0303
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2007-03036
DOI: https://doi.org/10.17192/z2007.0303
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Analysis of a Computer-assisted Technique for Measuring the Lumbar Spine on Radiographs: Correlation of Two Methods
Publikationsdatum:2007-05-09
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Techniken, Bildmaterial, Radiography, Spondylolisthesis, Intervertebral discs, Lendenwirbelsäule, Ausmessung, Analysis, Spine, Vergleich, Images, Zwischenwirbelscheibe

Zusammenfassung:
1. Hintergrund und Fragestellung Der objektiven Beurteilung von Zwischenwirbelhöhen und sagittaler Translation in Röntgenaufnahmen der menschlichen Wirbelsäule kommt parallel mit dem steigenden Bedarf an Behandlung des Achsenorgans in der alternden Bevölkerung Mitteleuropas und der USA immer größere Bedeutung zu. Seit 1976 haben Wissenschaftler eine ganze Reihe von Methoden entwickelt, um Röntgen­aufnahmen von Lendenwirbelsäulen in einer reproduzierbaren Art und Weise zu vermessen, teils mit angeblich niedrigem Wiederholungsfehler; ein und denselben oder mehrere Untersucher betreffend 1997 stellten Quint et al von der University of Michigan, USA eine neue, einfachere Messmethode vor, die mit Hilfe eines Personal Computer Koordinaten von markierten Eckpunkten verwendet, um die gesuchten Strecken zu errechnen. 2. Material und Methoden In dieser Arbeit wurden Ergebnisse zweier Messreihen zur Beurteilung von Zwischenwirbelhöhen und sagittaler Verschiebung von Wirbelkörpern in der Lendenwirbelsäule von 46 Bilderserien von Patienten jeweils vor und nach Spondylodese, in denen zum einen in einer Vorgängerstudie die DCRA (Distortion Corrected Radiograph Analysis), dem Goldstandard in der nichtinvasiven Vermessung lateraler konventioneller Röntgenaufnahmen der menschlichen Wirbelsäule und zum anderen die computerassistierte Vermessungsmethode von Quint et al verwendet wurden, miteinander korreliert und so eine Validierung der computerassistierten Methode am Goldstandard versucht. 3. Ergebnisse Die mit CALSM ermittelten Werte für Zwischenwirbelhöhe und sagittale Translation und der Veränderung beider Werte über die Zeit zeigten keine signifikante Korrelation mit den Werten, die durch Verwendung der DCRA ermittelt wurden. Die Korrelationskoeffizienten variierten von -0.088 bis 0.605 und waren nur für 6 von 48 jeweils mit CALSM und DCRA gemessenen Betrachtungseinheiten statistisch hoch signifikant (P ≤ 0,01). Außerdem war ohne zusätzliche graphische Konstruktionen die ausreichend einheitliche Identifizierung der Eckpunkte der Wirbelkörper allein anhand der von Quint et al gegebenen Richtlinien zur Markierung nur in etwa der Hälfte der Fälle möglich. 4. Diskussion Nur 27% der gemessenen Vergleichsgegenstände (13 von 48) zeigten eine signifikante Korrelation zwischen CALSM und DCRA. In einer experimentellen statistischen Umgebung kann man diese geringe Korrelation als Zufall bewerten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass für CALSM die Instruktionen für die Markierung der Eckpunkte der Wirbelkörper unzureichend sind, besonders für nicht ebenmäßig geformte sondern degenerativ veränderte Wirbelkörper. Dadurch kommt es zu systematischen Fehlern, wenn auf den Aufnahmen Verzeichnung auftritt durch Verkippung oder axiale Rotation der Wirbelsäule. Ebenso fehlen hinreichend genaue Instruktionen für die Markierung der für die Berechnung notwendigen Mittenpunkte auf den Deckplatten der Wirbelkörper. 5. Schlussfolgerung Bezüglich der nichtinvasiven quantitativen Messung von Zwischenwirbelhöhen und der sagittalen Verschiebung von Wirbelkörpern anhand konventioneller lateraler Röntgenaufnahmen der menschlichen Wirbelsäule hat sich die computerassistierte Methode aus Michigan, USA zwar nach Einarbeitung des Untersuchers als weniger zeitaufwändig jedoch als nicht valide erwiesen im Vergleich mit der bewährten DCRA.


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