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Titel:Validierung eines Vorhersagemodells für Übelkeit und Erbrechen nach Narkosen im Kindesalter (POVOC-Score)
Autor:Toker, Hakki
Weitere Beteiligte: Eberhart, Leopold (Dr.)
Veröffentlicht:2006
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2006/0780
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2006-07807
DOI: https://doi.org/10.17192/z2006.0780
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Validation of a risk score to predict nausea and vomiting after anaesthesia in pediatric patients (POVOC-Score)
Publikationsdatum:2006-11-15
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Postoperatives Erbrechen, Risk score, Kinder, Risk factor, Risikoscore, Narkose, Postoperative nausea and vomiting (PONV), Children

Zusammenfassung:
Übelkeit und Erbrechen sind nach dem Schmerz die häufigsten Komplikationen nach Operationen. Verschiedene Risikoscores wurden in den letzten Jahren entwickelt, um das Risiko für postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV) abschätzen zu können. Die PONV-Rate konnte bei Patienten mit erhöhtem Risiko durch geeignete prophylaktische Maßnahmen gesenkt werden. Eberhart und Mitarb. stellten im Jahr 2004 einen vereinfachten Risikoscore für Kinder (POVOC-Score) vor. Ziel unserer Untersuchung ist die Validierung dieses Vorhersagemodells, as auf folgenden Risikofaktoren basiert: Alter >= 3 Jahre, Operationsdauer >= 30 Minuten, PONV in der Anamnese/Reisekrankheit beim Patienten, Eltern oder Geschwistern, sowie Strabismus-Operation. Diese wird an unserem Haus allerdings nicht durchgeführt. 524 kinderchirurgische Patienten, die unter Allgemeinanästhesie operiert wurden, wurden präoperativ nach Anzahl der vorhandenen Risikofaktoren (RF) in 4 Gruppen eingeteilt (0 – 3 Risikofaktoren). Ausschlusskriterien waren intravenöse Narkoseverfahren und Gabe von antiemetisch wirksamen Pharmaka. Postoperativ wurde für 24 Stunden jedes Ereignis von Erbrechen erfasst. Beurteilt wurden Praktikabilität, Diskriminationsfähigkeit (anhand der Fläche unter der „receiver operating characteristric“-Kurve [AUC]) sowie die Kalibrationseigenschaft (lineare Regressionsanalyse). Ergebnisse Postoperatives Erbrechen (PE) trat bei 20,4% aller Kinder auf, die PE-Rate in den 4 Risikogruppen betrug 3%, 12,%, 28% bzw. 42%. Die AUC unter der ROC-Kurve betrug sowohl in der POVOC-Studie als auch in unserer Untersuchung 0,72 (95% Konfidenzintervall 0,68-074), und stieg auf 0,76, wenn zusätzlich als 4. Risikofaktor „postoperative Opiattherapie“ berücksichtigt wurde. Vorausgesagte und tatsächliche PE-Inzidenzen in den einzelnen Risikogruppen zeigten eine gute Korrelation. Diese Ergebnisse sollten an weiteren Zentren validiert werden. Es erscheint dennoch gerechtfertigt, den POVOC-Score einzusetzen, um bei Kindern mit mittlerem bis hohem PE-Risiko eine differenzierte antiemetische Prophylaxe durchzuführen. Bei Patienten mit mehr als einem RF wird der Verzicht auf volatile Anästhetika und der zurückhaltende Einsatz von Opiaten erwogen, ab 3 RF wird Dexamethason zu Beginn der Operation eingesetzt. Kinder mit 4 RF erhalten zusätzlich einen 5-HT3-Antagonisten als Zweifachprophylaxe.


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