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Titel:Wertigkeit der Konventionellen Sonographie zur Diagnostik einer Choledocholithiasis im Vergleich zur Endoskopisch Retrograden Cholangiographie
Autor:Scherer, Katharina Susanne
Weitere Beteiligte: Schwerk, W.B. (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2006
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2006/0558
DOI: https://doi.org/10.17192/z2006.0558
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2006-05586
DDC: Medizin
Titel (trans.):The Value of Conventional Sonography Compared with Endoscopic Retrograde Cholangiography in the Detection of Choledocholithiasis
Publikationsdatum:2006-07-20
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Ultraschalldiagnostik, Biliary stone, Choledocholithiasis, Gallenganserweiterung, Obstructive disease, Choledocholithiasis, Bile duct, Transabdominaler Ultraschall, Gallenwegssteine, Gallenwege, ERC, Endoscopic retrograde cholangiography, Ultrasonography

Zusammenfassung:
Das Hauptziel der vorliegenden Studie war die Evaluation der konventionellen transabdominalen Sonographie für die Diagnostik einer Choledocholithiasis. Die Sonographie wurde von Ärzten mit einer mindestens 10jährigen Untersuchererfahrung durchgeführt. Als Referenzmethode diente die ERC. Zusätzlich wurden die Aussagekraft einer Cholezystolithiasis für das Vorliegen einer Choledocholithiasis, und die sonographische Diagnosegenauigkeit für obstruierende Tumore untersucht. Es erfolgten ferner ein Vergleich der sonographisch und durch die ERC ermittelten Gallengangsweiten und die Untersuchung des diagnostischen Wertes einzelner Laborparameter sowie der klinischen Symptome Koliken und Fieber hinsichtlich einer Choledocholithiasis. Im Zentrum für Innere Medizin, Abteilung Gastroenterologie der Philipps-Universität Marburg wurden 150 Patienten mit Verdacht auf eine extrahepatische Gallenwegsobstruktion sonographiert und danach einer ERCP unterzogen. Die Daten wurden prospektiv erhoben. Die Sonographie erreichte eine Sensitivität von 78,6% und eine Spezifität von 90,9% für den direkten Steinnachweis (p>0,001). Die Sensitivität des Verfahrens war u.a. abhängig vom Durchmesser des Ductus hepatocholedochus, nahm bei erweitertem Gallengang zu, und erreichte für eine Ductus hepatocholedochus -Weite von über 13mm 95,2% (p<0,001). Auch die Identifikation einer Dilatation des Ductus hepatocholedochus (Sensitvität: 84,5%; Spezifität: 42,4%; p<0,001) (Grafik 4) unterstützte, als Screeningmethode angewandt, die Treffsicherheit der Sonographie in der Choledocholithiasisdiagnostik. Obstruktive Tumore, als wichtigste Differentialdiagnose einer Choledocholithiasis, wurden sonographisch mit einer Sensitivität von 88,2% und einer Spezifität von 93,1% (p<0.001) erkannt bzw. ausgeschlossen. Außerdem zeigte der direkte Vergleich der sonographisch und radiologisch gemessenen Weiten des Ductus hepatocholedochus einen linearen Zusammenhang, was für eine zuverlässige Vermessung mittels Ultraschall spricht, bei jedoch etwas geringerer Validität der sonographischen Messungen bei einem Durchmesser des Ductus hepatocholedochus in den Bereichen unter 4,6 mm. Der Nachweis einer Cholezystolithiasis als Diagnosekriterium für eine Choledocholithiasis erreichte eine Sensitivität von 77,4% und eine Spezifität von 48,5%. Weniger aussagekräftig waren die einzelnen Laborparameter Gesamtbilirubin, Alkalische Phosphatase (AP), Alanin-Aminotransferase (ALT), Aspartat-Aminotransferase (AST), Gamma-Glutamyltransferase (GGT) und die Leukozyten. Während eine Erhöhung der AP und der ALT für eine Erweiterung des Ductus hepatocholedochus, und eine Erhöhung der AP, des Bilirubins, der AST und der ALT für einen obstruktiven Tumor signifikante Unterschiede zeigten, wurde keine statistische Signifikanz der Laborparameter für das Merkmal Gallengangssteine gefunden. Die klinischen Parameter betreffend, zeigten der kolikartige Oberbauchschmerz eine mäßige Sensitivität von 65,4% bei einer Spezifität von 68,3% (p=0,004) und das Fieber keine signifikanten Unterschiede zwischen Patienten mit und ohne Gallengangssteine. Zusammenfassend hat sich die Oberbauchsonographie in ihrer Position als erstes bildgebendes Verfahren zur Abklärung einer vermuteten Cholangiolithiasis bestätigt, insbesondere unter Berücksichtigung der fehlenden Invasivität, der raschen, wenig aufwendigen Durchführbarkeit und der Kosteneffizienz des Verfahrens. Allerdings blieben ihr, auch unter der Voraussetzung erfahrener Untersucher, in Bezug auf die Validität der diagnostischen ERC Grenzen gesetzt. Die MRT und die Endosonographie schließen diese Lücke weitgehend, wenn ihr Einsatz in Bezug zur konventionellen Sonographie und zur ERC auch teilweise unterschiedlich diskutiert wird.


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