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Titel:Phänotypische und stoffwechselphysiologische Charakterisierung von ENU- (Ethylnitrosoharnstoff-) induzierten Mausmutanten mit gestörter Körpergewichtsregulation
Autor:Meyer, Carola
Weitere Beteiligte: Heldmaier, Gerhard (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2005
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2005/0112
DOI: https://doi.org/10.17192/z2005.0112
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2005-01124
DDC: Biowissenschaften, Biologie
Titel (trans.):Phenotypic and metabolic characterisation of ENU (ethylnitrosourea) induced mouse mutants exhibiting body weight regulation disorders
Publikationsdatum:2005-06-08
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Calorimetry, Growth hormone, Dwarfism, Minderwuchs, Allometrie, Obesity, Fettsucht, Somatotropin, Kalorimetrie <Physiologie>, Allometry, Körpertemperatur

Zusammenfassung:
Bei der ENU-Mutagenese und nachfolgenden phänotypischen Charakterisierung handelt es sich um einen am am Phänotyp orientierten, nicht Hypothesen-basierten Ansatz zur Gen-Funktionsanalyse (forward genetics). In dieser Arbeit erfolgte eine phänotypische und stoffwechselphysiologische Charakterisierung der bislang unbeschriebenen, zwergwüchsigen ENU-induzierten Mauslinien SMA1 und David. SMA1-Mäuse tragen eine (a zu g)-Transition im Exon 5 des GH- (Wachstumshormon, growth hormone) Gens, der auf Proteinebene zu einem D167G Austausch führt. Möglicherweise handelt es sich beim SMA1-GH um ein dominant negatives Protein, dass die Speicherung und/oder Sekretion von GH aus den somatotrophen Zellen der Hypophyse stört und zu verringerten GH- und IGF-1-Spiegeln und damit verbundenem Zwergwuchs führt. Art und Lage der für den David-Phänotyp verantwortlichen Mutation sind dagegen bis heute unbekannt. Der David-Phänotyp wurde aufgrund seines geringeren Körperfettgehalts (%) als mögliches Tiermodell für Anorexie (Magersucht) erachtet. Ziel der Arbeit war die Etablierung und Durchführung eines phänotypischen und stoffwechselphysiologischen Charakterisierungsprogramms für ENU-induzierte Mausmutanten mit gestörter Körpergewichtsregulation am Beispiel der SMA1-Maus. Sind SMA1-Mäuse metabolisch „nur” kleiner? Im Rahmen der Arbeit wurden ausgewählte Stellgrößen des Energiehaushalts von Säugetieren untersucht (Wärmeproduktion, Körpertemperatur und Assimilation). Es konnte gezeigt werden, dass SMA1 Mäuse fettleibig werden. Diese Störung in der Körpergewichtsregulation wird vermutlich durch Hyperghrelinämie, eine erniedrigte Körpertemperatur, Hyperphagie und einen verringerten täglichen Gesamtenergieverbrauch begünstigt. Teile des für die SMA1-Mauslinie etablierten Phänotypisierungsprogramms wurden nachfolgend für die Untersuchung von David-Mäusen eingesetzt: Die Ergebnisse der metabolischen Analysen von David zeigen, dass diese Mutante kein geeignetes Tiermodell für Anorexie darstellt. Vielmehr stützen die Ergebnisse eine proportional mit der Körpermasse verringerte Änderung im Körperfettgehalt und im Energiehaushalt.


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