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Titel:Charaktereigenschaften, soziale Unterstützung und Beschwerdedruck von Müttern neurodermitiskranker Kinder - eine empirische Untersuchung
Autor:Bagner, Katleen M. D.
Weitere Beteiligte: Schüffel, W. (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2004
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2004/0628
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2004-06285
DOI: https://doi.org/10.17192/z2004.0628
DDC: Medizin
Titel (trans.):Personality, Social Support and Ailment of Mothers with Children Having Atopic Eczema - an Empiric Investigation
Publikationsdatum:2004-12-30
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Psychosomatic aspects, Soziale Unterstützung, Atopic dermatitis, Psychosomatik, Psychosomatik, Social support, Psychosomatic medicine, Endogenes Ekzem, Soziale Unterstützung, Endogenes Ekzem

Zusammenfassung:
Das Ziel dieser Erhebung war es, die Mütter neurodermitiskranker Kinder anhand standardisierter Fragebögen hinsichtlich der sozialen Beziehungen, des Beschwerdedrucks, der sozialen Unterstützung und der Charaktereigenschaften zu untersuchen. Ausgangspunkt war die Diskussion über die Schuld der Mutter an der Krankheitsentwicklung des Kindes, wie sie seit Jahrzehnten beschrieben wird. Die Untersuchung war von explorativem Charakter. Als Erhebungsinstrumente wurden der Gießen-Test, der Fragebogen zu sozialen Unterstützung, der Sense of Coherence Questionaire, der Marburger Haut-Fragebogen und der Gießener Beschwerdebogen verwendet. Die Erhebungen wurden 1994 in der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen durchgeführt, in der Mütter mit ihren neurodermitiskranken Kindern für jeweils zwei Wochen zur stationären Therapie aufgenommen werden. Dreizehn der untersuchten Mütter waren selbst neurodermitiskrank. Es wurden zunächst drei Gruppen gebildet: Kranke Mütter mit neurodermitiskranken Kindern (n= 13), gesunde Mütter kranker Kinder (n= 36) und eine kinderlose neurodermitiskranke Vergleichsgruppe (n= 14). In einer zweiten Untersuchung 2001 wurde noch eine gesunde Vergleichsgruppe aus gesunden Müttern mit gesunden Kindern (n= 20) befragt. Bei der Auswertung zeigte sich, dass sich die Mütter in Bezug auf Charaktereigenschaften, der Umgangsweise mit der Krankheit Neurodermitis oder dem Kohärenzgefühl von den Vergleichsgruppen nicht wesentlich unterschieden. Neurotische Charakterzüge ließen sich bei den Müttern neurodermitiskranker Kinder nicht nachweisen. Es fiel hingegen auf, dass insbesondere die kranken Mütter sich durch ihr soziales Netzwerk am geringsten emotional und praktisch unterstützt fühlten. Die gesunden Mütter neurodermitiskranker Kinder wiesen ähnliche Ergebnisse auf. Aufgrund der Ergebnisse dieser Arbeit kann man nicht von einer Schuld der Mutter an der Erkrankung des Kindes ausgehen. Mütter neurodermitiskranker Kinder erfahren durch die Erkrankung des Kindes eine schwere Belastung, bei der sie glauben, keine Hilfe zu bekommen. Das Gefühl der Mütter unzureichende soziale Unterstützung zu erhalten, sollte in der Therapie der Neurodermitis berücksichtigt werden. Es sollten unbedingt beide Elternteile in die Behandlung des Kindes einbezogen werden, um auch den Vater an der Krankheitsbewältigung des Kindes teilhaben zu lassen und um Möglichkeiten zu finden, die Mutter zu unterstützen.


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