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Titel:Die Bedeutung antiker Theorien für die Genese und Systematik von Kants Philosophie. Eine Analyse der drei Kritiken
Autor:Santozki, Ulrike
Weitere Beteiligte: Brandt, Reinhard (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2004
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2004/0626
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2004-06266
DOI: https://doi.org/10.17192/z2004.0626
DDC: Philosophie
Titel (trans.):The importance of ancient theories for the genesis and systematology of Kant's philosophy. An analysis of the three critics
Publikationsdatum:2004-12-14
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Antike / Rezeption, Kant, Antiquity, Reception, Kant

Zusammenfassung:
Zusammenfassung von: Die Bedeutung antiker Theorien für die Genese und Systematik von Kants Philosophie. Eine Analyse der drei Kritiken. Kant ist viel mehr durch die hellenistische Philosophie (Stoizismus, Epikureismus, Skeptizismus) beeinflusst als durch Platon. Die These eines Platon-Einflusses wurde vor allem von Schopenhauer, Nietzsche und dem Neukantianismus vertreten.Aber Kants Platonverständnis ist das von Ciceros "Orator" oder Seneca. Kant hat Platon und Aristoteles nicht im Original gelesen, sondern bezog seine Informationen über Sekundärquellen. Mit der Lektüre lateinischer Autoren wie Cicero und Seneca hingegen war er aus der Schule vertraut. Durch die Gliederung der Arbeit anhand der Abfolge der kantischen Schriften ist es im Gegensatz zu einer an antiken Autoren orientierten Darstellung möglich, sowohl Konstanten des Umgangs Kants mit der Antike als auch charakteristische Unterschiede zu berücksichtigen. Der genaue Ort der Antike bei Kant kann folgendermaßen beschrieben werden: Sie ist an Stellen präsent, an denen Kant seine Philosophie im Sinnes eines bewussten Klassizismus stilisiert. Er denkt durchweg in Antithesen, deren Pole er mit "Leitautoren" besetzt: Epikur/Platon (schon bei Cicero), Epikur/Stoa, Aristoteles/Platon (seit Bonaventura, für Kant greifbar bei Leibniz). Allerdings entsteht Kants Philosophie nicht aus einer genuinen Auseinandersetzung mit der Antike: Kein antiker Autor, sondern Hume hat ihn "geweckt". Obwohl die kantische kritische Philosophie allgemein für "revolutionär" und "modern" gehalten wird, kann gezeigt werden, dass Kant sie auch für die abschließende Summe aller bisherigen Philosophie gehalten hat. Die "Technik der Natur" in der "Kritik der Urteilskraft" ist nicht aristotelisch, sondern stoisch. Die kann sowohl von der Wortwahl als auch von den philosophischen Implikationen her gezeigt werden. Die Arbeit ist in die folgenden fünf Teile gegliedert (Untereinteilungen werden hier ausgelassen): I Einleitung; das Thema; Absicht und Methode der vorliegenden Arbeit; Forschungslage; Grundsätzliches zu Kants Umgang mit der Philosophiegeschichte II Von der Dissertation (1770) bis zur "Kritik der reinen Vernunft" (1781/1787): Platon, Aristoteles, Epikur, Skepsis III Die "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" und die "Kritik der praktischen Vernunft" IV Die Antike im zweiten Teil der "Kritik der Urteilskraft", der "Kritik der teleologischen Urteilskraft" V Schluss


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