Zusammenfassung:
Gegenüber Amalgam haben lichthärtbare Komposite als Füllungswerkstoffe in den letzten Jahren immer größere Bedeutung erlangt. Neben vielen Vorteilen zeigen diese Füllungen aber die Tendenz zur Spaltbildung, welche aus der Polymerisationsschrumpfung der Komposite resultiert. Mit immer besseren Adhäsivtechniken wurde versucht, dem entgegenzuwirken und den Verbund zum Dentin zu optimieren.
Aus dem verbesserten Verbund ergibt sich jedoch eine hohe Spannungsbelastung durch die Schrumpfkräfte an den Klebeflächen. Deswegen ist die Entwicklung von Methoden, die die Beobachtung der Spannungsentwicklung ermöglichen, von Bedeutung.
In der vorgestellten Untersuchung wird ein spannungsoptischer Messaufbau entwickelt, mit dem es möglich ist, die Spannungen im Material stilisierter Kavitäten quantitativ zu erfassen. Die Darstellung der Spannungen erfolgt mit langwelligem roten Licht, die Aushärtung der Füllungen mit kurzwelligem blauen.
Ein erster Einsatz der neuen Versuchsapparatur und Methodik ergab für den Vergleich von Schicht- und Blockfüllungen das bekannte Resultat, dass die Schichttechnik zur Reduktion von Spannungen führt. Die Verarbeitung eines neuen, kleinvolumigen Licht-Inserts in Blockfüllungen konnte hinsichtlich der damit erzielbaren Spannungsreduktion optimiert werden: Die Spannungen sind dann mit denen einer Schichtfüllung vergleichbar.
Damit hat die vorgestellte Technik zur Spannungsbeobachtung eine erste Bewährungsprobe bestanden und stellt eine viel versprechende Methode für die weitere Optimierung bekannter und neuer Füllungstechniken dar.