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Titel:Berufliche Laufbahn und Lebenserwartung
Autor:Biegel, Tobias
Weitere Beteiligte: Müller, Ulrich, Prof. Dr. Dr.
Veröffentlicht:2004
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2004/0294
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2004-02943
DOI: https://doi.org/10.17192/z2004.0294
DDC: Medizin
Titel (trans.):Occupational career and life expectancy
Publikationsdatum:2004-05-19
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Lebenserwartung, Laufbahn, Berufserfolg, Longevity, Erfolg, Langlebigkeit, Employment, Karriere , Offizier, Life Expectancy, Socioeconomic Status, Sozialer Indikator , Sozialstatus, Social Class

Zusammenfassung:
Einführung In einer Vielzahl von Studien wurde nachgewiesen, daß beruflich erfolgreiche Personen länger leben. Hierfür wurden verschiedene sozioökonomische und psychosoziale Faktoren verantwortlich gemacht. Ungeklärt blieb bisher, ob die mit beruflichem Erfolg verbundenen psychosozialen Vorteile zu einer höheren Lebenserwartung führen oder die beobachteten Mortalitätsunterschiede allein auf Aspekten des sozioökonomischen Status wie Einkommen, Gesundheitsversorgung und Gesundheitsverhalten beruhen. Die Frage, inwieweit Selektionseffekte für die Ergebnisse der durchgeführten Studien verantwortlich sind wurde viel diskutiert, konnte aber bisher nicht eindeutig beantwortet werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Beantwortung der Frage, ob beruflicher Erfolg die Lebenserwartung beeinflußt. Material und Methodik Insgesamt 1204 Graduierte der US Naval Academy, der Offiziersschule der US Navy. Davon 379 Graduierte der Jahrgänge 1891-1900 und 879 Graduierte der Jahrgänge 1924-1925. Die Graduierten wurden solche eingeteilt, die während ihrer Dienstzeit einen Admiralsrang erreicht und solche, die dies nicht erreicht hatten. Anschließend wurden diese Gruppen hinsichtlich Mortalität mittels verschiedener statistischer Verfahren miteinander verglichen. Ergebnisse Bei Gaduierten, die mindestens 60 Jahre gelebt haben, war das Durchschnittsalter der Admiräle in beiden Jahrgangsgruppen höher als das der Nicht-Admiräle. Ein ausreichend hohes Signifikanzniveau konnte nur bei den Jahrgängen 1891 bis 1900 erreicht werden. Mittels Cox-Regression betrug das relative Sterberisiko der Nicht-Admiräle der Jahrgänge 1891 - 1900 0,72 (alpha = 0,018), das der Jahrgänge 1924 - 1925 0,87 (alpha = 0,153). Setzte man das mindestens erreichte Lebensalter auf 70 oder 80 Jahre hoch, verschwanden diese Unterschiede. Schlußfolgerungen Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der in der vorliegenden Studie beobachtete Mortalitätsunterschied größtenteils auf Selektionseffekte zurückzuführen ist und kausalen Einflüssen, falls überhaupt vorhanden, nur eine untergeordnete Rolle beizumessen ist. Dies bedeutet, dass sich die mit beruflichem Erfolg verbundenen psychosozialen Vorteile nicht nennenswert auf die Lebenserwartung auswirken.


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